Stadtentwicklung Mehr Leben in Auerbergs Mitte

Auerberg · Der Ortsausschuss hat eine volle Agenda und hofft auf ein Begegnungszentrum für den Stadtteil Bonn-Auerberg. 1955 hatte Auerberg 1000 Einwohner, jetzt sind es 10 000.

 Ein großer, leerer Platz in der Auerberger Mitte: Gert-Michael Schwaegermann (vorne) und die Mitglieder des Ortsausschusses wollen daran etwas ändern.

Ein großer, leerer Platz in der Auerberger Mitte: Gert-Michael Schwaegermann (vorne) und die Mitglieder des Ortsausschusses wollen daran etwas ändern.

Foto: Rolf Kleinfeld

Der Platz in der Auerberger Mitte ist leer und ungemütlich, eine Begegnungsstätte wird schmerzlich vermisst, der Bau eines Jugendzentrums in dem am schnellsten wachsenden Bonner Stadtteil ist dagegen schon in Vorbereitung. Es sind viele Aufgaben, die der Ortsausschuss Auerberg begleiten und voranbringen will. Auskunft darüber gibt er am Donnerstag, 19. April, bei seiner Bürgerversammlung, zu der die Auerberger ab 19 Uhr in die Turnhalle der Bernhardschule eingeladen sind. Dort wird auch Jugendamtsleiter Udo Stein über den Sachstand zum Jugend- und Quartierszentrum vortragen.

Beim Treffen vorab mit dem GA weist der Ortsausschuss auch auf vermeintlich kleine Dinge hin. „Der Platz hier in der Auerberger Mitte ist leer und nicht belebt, es gibt keine Bänke und keine sonstige Möblierung“, sagt dessen Vorsitzender Gert-Michael Schwaegermann und hätte auch schon eine Lösung parat. „Hier muss ein Wochenmarkt hin, das könnte eigentlich ganz schnell gehen, den Markt zu organisieren.“ Immerhin hat der Ortsausschuss es geschafft, dass er dort einen eigenen Schaukasten aufbauen konnte, dass die Post einen Briefkasten aufgehängt hat und dass die Haltestelle „Pariser Straße“ von den Stadtwerken inzwischen zu „Auerberger Mitte“ umfirmiert wurde.

Einwohnerzahl verzehnfacht

Im Ortsausschuss sind rund ein Dutzend Bürger organisiert – junge und alte, alteingesessene und zugezogene, eine interessante Mischung. Als das Gremium 1955 gegründet wurde, hatte Auerberg 1000 Einwohner, jetzt sind es 10 000. Und doch fehlt es mehr denn je an einem Treffpunkt. „Wir brauchen dringend eine Begegnungsstätte“, sagt Schwaegermann. „31 Prozent der Auerberger sind Senioren, allein deshalb ist ein Treffpunkt für sie nötig.“ Der früheren Raum der Bernhardkirche, wo sich Vereine früher versammeln konnten, ist seit fast zwei Jahren wegen eines Schimmelbefalls geschlossen. Selbst eine Gaststätte, wo man sich an der Theke treffen kann, gibt es nicht.

Dennoch, der Ortsausschuss bringt sich mit Ideen ein. Der Spazierweg von der Auerberger Mitte zum Haus am Müllestumpe ist durch sein Nachhaken von den Stadtwerken mit hellerem Licht bestückt worden. Er will die Auerberger Festwiese erhalten und freut sich, wenn die Stadt im nächsten Jahr am Standort der Container neben der Bernhardschule ein Jugendzentrum baut und das Quartiersmanagement in Container neben die evangelische Kirche zieht. „Und wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse des durchgeführten Ideenwettbewerbs, die im Juni präsentiert werden sollen.“

Aber auch das Tagesgeschäft gehört dazu: Für die nächste Veranstaltung, den Tanz in den Mai am 30. April ab 16 Uhr an der Bernhardkirche, werden noch Helfer gesucht. Und „Dat Blättche“, die zweimal pro Jahr erscheinenden Nachrichten aus Auerberg und Graurheindorf, erscheint im 25. Erscheinungsjahr nun erstmals in Farbe. „In Auerberg leben 110 Nationen friedlich zusammen, es ist ein liebenswerter Stadtteil“, sagt Schwaegermann. „Aber es ist mehr ein Nebeneinander als ein Miteinander.“ Wie groß der Zusammenhalt sein kann, macht die Stadtteilbibliothek in der Warschauer Straße 66 vor. Die Einrichtung wird von 25 Ehrenamtlichen geführt, und das an fünf Tagen pro Woche.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort