Vortrag des Landrats des Rhein-Sieg-Kreises Mehr Kooperation gefordert

Bonn · Ein Redemanuskript hatte Sebastian Schuster (CDU) dabei. Doch wer den Landrat des Rhein-Sieg-Kreises kennt, weiß, dass er lieber frei von der Leber wegredet. So auch, als er über die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Bonn und dem Kreis sprach.

 Bürger im Ennert protestierten im vorigen Jahr gegen den umstrittenen Ennertaufstieg, den beispielsweise der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, weiterhin favorisiert.

Bürger im Ennert protestierten im vorigen Jahr gegen den umstrittenen Ennertaufstieg, den beispielsweise der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, weiterhin favorisiert.

Foto: Max Malsch

Ein Anliegen, das ihm besonders wichtig ist. Die Region zeichne sich durch eine große Dynamik aus. „Ohne eine künftige interkommunale Zusammenarbeit wird es nicht gelingen weiterzukommen“, sagte Schuster bei der Veranstaltung des Colloquium Humanum.

Es sind vor allem die Themen Wohnungsbau, Verkehr und Gewerbeflächenpolitik, bei denen Bonn und die Region in Zukunft stärker an einem Strang ziehen müssten, ist er überzeugt. Seit 1991 verzeichnet der Rhein-Sieg-Kreis einen Einwohnerzuwachs von 15,5 Prozent, sagte Schuster. Die Bevölkerung in Bonn sei um 6,7 Prozent gewachsen, im Land NRW aber nur um 1,7 Prozent. „Das zeigt, dass wir eine überdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung haben.“

Aber auch ansonsten bildeten der Rhein-Sieg-Kreis – „das Kraftpaket Nordrhein-Westfalens“ – und Bonn eine prosperierende Region, sagte Schuster. Der Bundesstadt warf er vor, hinsichtlich einer vor allem vom Kreis forcierten, stärkeren interkommunalen Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Gewerbeflächen bisher viel zu langsam zu agieren.

Für den Ennertaufstieg

Gleiches gelte für den Wohnungsbau. Themen, die bei der geplanten gemeinsamen Klausurtagung der Verwaltungsvorstände von Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis im Frühjahr auf den Tisch kommen sollen. Schuster machte keinen Hehl daraus, dass er froh ist, in Bonn mit OB Ashok Sridharan auch einen Parteifreund als Gesprächspartner zu haben. „Das macht viele Dinge schon einfacher“, räumte er ein.

Was Schuster außerdem auf den Nägeln brennt: die Verkehrssituation in und um Bonn herum. „ Ich verstehe nicht, dass die Bonner Bürger gegen die Zustände auf den Straßen in der Stadt nicht längst Widerstand leisten“, sagte der Landrat, der sich seit eh und je für den Ennertaufstieg ausspricht. „Die Verkehrsprobleme, die Bonn hat, kann man sicher nicht mit Schnellbussen, neuen Radwegen oder einer Seilbahn lösen“, sagte er an die Adresse von Sridharan und Rat.

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