Im Schulzschritt durch die Arbeitswelt Martin Schulz bei der Telekom in Bonn

BEUEL · SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz spricht bei seinem Besuch in Bonn mit Telekom-Vorstand Timotheus Höttges und Betriebsrat. Drei Tage vor der NRW-Wahl ist nicht nur die Digitalisierung, sondern auch der Sanierungsstau im Land Thema.

Betriebsrätin Christa Krautsieder begrüßt SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz bei der Telekom in Beuel.

Betriebsrätin Christa Krautsieder begrüßt SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz bei der Telekom in Beuel.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Tross, der Martin Schulz bei seinem Rundgang durch die Telekom-Büros am Landgrabenweg in Beuel folgte, musste sich immer wieder an Trennwänden vorbei und durch Zimmerpflanzen zwängen, um Schritt zu halten. Für solch einen Andrang sind selbst die offenen Arbeitswelten im Großraumbüro nicht ausgelegt. Während Schulz auf Einladung des Betriebsrats Privatkunden und dessen Vorsitzender Christa Krautsieder verschiedene Mitarbeiter befragte, verfolgten die Kollegen das Treiben teils amüsiert von ihren Arbeitsplätzen aus.

Begonnen hatte der Besuch in der Telekom-Zentrale, wo Schulz mit dem Vorstandsvorsitzenden Timotheus Höttges sprach. Die Telekom sei ein „europäischer Champion“, der mit Unternehmen in den USA und China konkurriere. Höttges habe für einen einheitlichen digitalen Markt in Europa plädiert, der jedoch angesichts der souveränen Mitgliedsstaaten nicht so leicht umzusetzen sei, so Schulz.

Er sieht die Digitalisierung, „die unser Leben jeden Tag ein Stück mehr durchdringt“, auch als Herausforderung für die Bildungspolitik. „Es darf keine Klasse ohne digitale Ausstattung geben. Außerdem müssen nicht nur Eltern, sondern auch Lehrer und Erzieher mit dem Thema vertraut gemacht werden“, so der SPD-Kanzlerkandidat. Mit den Telekom-Mitarbeitern sprach er außerdem über die Arbeit im Home Office und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Es muss eine doppelte Freunde sein. Heute ist es oft eine doppelte Last.“

Mit Blick auf die anstehende NRW-Landtagswahl und die Steuereinnahmen des Bundes sagte Schulz, Mehreinnahmen müssten eingesetzt werden, um den „riesigen Investitionsstau“ im Land anzugehen und außerdem mehr geförderte Wohnungen zu bauen. „Wenn wir das nicht tun, schießen die Mieten ins Unermessliche.“

Nach einem kurzen Mittagessen in der Telekom-Kantine ging es im Schulzschritt vor die Kameras. Ein Abschiedsfoto mit den Bonner SPD-Landtagskandidaten Peter Kox und Gabriel Kunze, ein herzliches Schulterklopfen – dann ging die Fahrt weiter nach Leverkusen, Aachen und zu einem Heimspiel auf die Freilichtbühne von Würselen. Der prominente Besuch drei Tage vor der Wahl – das zeigt aus Sicht von Kox und Kunze auch, wie wichtig der Standort Bonn für die Zukunft ist.

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