Wetter in Bonn Mai war viel zu trocken

BONN · Der meteorologische Frühling dauert vom 1. März bis zum 31. Mai. Der Frühling 2015 war in Bonn der siebzehntwärmste seit 1895.

 Das Wetter im Mai in Bonn und der Region.

Das Wetter im Mai in Bonn und der Region.

Foto: GA

Das hat Klaus Kosack, ehemaliger Chefstatistiker der Stadt Bonn, anhand der Tagesaufzeichnungen des Meteorlogischen Instituts der Uni Bonn und seiner Wetterstatistik festgestellt.

Von den Temperaturen her war der Frühling etwas zu warm: Im Durchschnitt wurden 10,9 Grad erreicht; 1,1 Grad über dem Durchschnitt der vergangenen 121 Jahre. Damit belegt er Platz 16 zusammen mit den Frühlingen der Jahre 1945, 1961, 2000 und 2008. Die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1895 waren in Bonn die Frühlinge 2011 und 1944 mit 12,7 Grad, der kühlste Frühling war im Jahr 1935 mit 7,3 Grad.

Der kühlste Frühlingsmonat war der März mit 7,1 Grad, gefolgt vom April mit 10,9 Grad und dem Mai mit 14,7 Grad. Damit waren alle drei Monate zu warm. Der Frühling 2014 war mit 12,5 Grad um 1,6 Grad wärmer. In den vergangenen 20 Jahren konnte man fast immer Frühlingstemperaturen von mehr als zehn Grad messen.

Es wurden insgesamt vier Frosttage gezählt und damit zwei mehr als im Vorjahr. Normal wären neun Frosttage. Die tiefste Frühlingstemperatur im Jahr 2015 wurde am 12. März mit minus 1,6 Grad gemessen, am 23. März gab es den letzten Frosttag. Der erste Sommertag (25 Grad und mehr) war der 10. April, im Vorjahr war es der 25. April.

Zwei der drei Monate hatten Spitzentemperaturen von mehr als 20 Grad. Am wärmsten war es am 11. Mai mit 28,2 Grad. Insgesamt wurden fünf Sommertage (2014: 5) und 22 (32) warme Tage gezählt. Nicht zu lange mussten die Bonner auf den ersten warmen Frühlingstag mit mehr als 20 Grad warten: Schon am 9. April wurde diese Marke erstmals überschritten. Im Vorjahr wurde diese Marke schon am 20. März erreicht.

Bei den Niederschlägen landete der Frühling auf Platz 133 in der 166-jährigen Wetterhistorie der Stadt. Insbesondere der Mai war mit nur 114 Litern Niederschlag pro Quadratmeter viel zu trocken. Verglichen mit dem langjährigen Mittel waren das 28 Liter weniger als normal. Insgesamt regnete es an 38 Tagen - einen Tag mehr als im Vorjahr, als 141 Liter vom Himmel fielen. In diesem Frühjahr gab es nur zwei Starkregentage.

Wegen der Niederschlagsverteilung hatte die Sonne relativ gute Chancen. Insgesamt schien sie im Frühling 2015 572 Stunden, 24 Stunden mehr als 2014. Bemerkenswert ist auch, dass sie im April länger als im März und Mai schien. Damit übertraf der Frühling 2015 sein Sonnensoll um 104 Stunden. Im Vorjahr schaffte der Frühling 548 Stunden.

Mai viel zu trocken

Der Mai war ein bisschen wärmer als normal, gemessen wurden im Schnitt 14,7 Grad (1,1 Grad über dem langjährigen Mittel). Der Monat hatte drei Sommertage auf seinem Konto, die höchste Temperatur wurde am 11. mit 28,2 Grad gemessen. Das war bislang die höchste Temperatur in diesem Jahr. Am 1. Mai wurde mit 3,1 Grad die tiefste Temperatur registriert.

Die Sonne schien 201 Stunden, elf Stunden über dem Soll. An zwei Tagen schien sie länger als zwölf Stunden.

An 15 Tagen fielen insgesamt nur 22 Liter pro Quadratmeter, 35 Liter weniger als normal. Damit war der Mai der zwölfttrockenste Monat der letzten 166 Jahre. Knapp 40 Prozent der Niederschläge kamen mit acht Litern am 3. Mai vom Himmel.

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