CDU-Direktkandidatin Lücking-Michel: Bonn braucht ein Konzerthaus

Bonn · Sie will sich nicht treiben lassen. Claudia Lücking-Michel (50), frisch gekürte Direktkandidatin der Bonner CDU zur Bundestagswahl 2013, weiß zwar, wer ihr Hauptkonkurrent ist: Ulrich Kelber, der den Wahlkreis seit 2002 drei Mal in Folge für die SPD erobert hat.

 Claudia Lücking-Michel ist Generalsekretärin des Cusanuswerks. Sie lebt seit 2005 in Bonn.

Claudia Lücking-Michel ist Generalsekretärin des Cusanuswerks. Sie lebt seit 2005 in Bonn.

Foto: Andreas Baumann

"Aber ich werde nicht über jedes Stöckchen springen, das er mir hinhält", sagt die Generalsekretärin des katholischen Cusanuswerkes. Sie setze auf eigene Themen. Das seien vor allem die Bildungspolitik und die Frage, wie Bonn als Standort für Wissenschaftsinstitutionen und internationale Organisationen gestärkt werden könne. Dazu gehöre auch, die Verkehrsanbindung der Stadt zu verbessern.

Mindestens ein Thema werden die Theologin und Kelber gemeinsam haben: die Aushöhlung des Berlin/Bonn-Gesetzes durch die Bundesregierung. "Es liegt in der Verantwortung der Kanzlerin, das Gesetz einzuhalten", betont die Wahl-Bonnerin, die 2005 in die Bundesstadt gezogen ist. Im selben Jahr trat sie der CDU bei, nachdem sie in der Grundwertekommission der Partei mitgewirkt hatte.

Lücking-Michel ist verheiratet, hat drei Kinder und übt zahlreiche Ehrenämter aus, unter anderem als Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Um Raum für den Wahlkampf zu gewinnen, reduziert sie ihre Arbeitszeit beim Cusanus-Bildungswerk und lässt sich die letzten sechs Wochen vor der Wahl im Herbst beurlauben.

Lücking-Michel ist bekennende Festspielhaus-Befürworterin. "Bonn ist eine Beethovenstadt und macht bisher viel zu wenig daraus", sagt sie. "Wir brauchen dringend ein Konzerthaus." Wegen der angespannten Haushaltslage der Kommune müsse aber nicht nur der Bau, sondern auch der Betrieb eines Festspielhauses aus "Drittmitteln" finanziert werden.

Es sei bedauerlich, dass inzwischen sowohl Telekom als auch Postbank als Geldgeber für den Bau ausgestiegen seien, findet Lücking-Michel. "Das Eisen ist leider nicht geschmiedet worden, solange es heiß war." Aber sie habe noch Hoffnung, dass das Projekt verwirklicht werden könne.

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