GIZ-Neubau an der B9 in Bonn Lücke am Trajektkreisel wird geschlossen

Bonn · Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist offenbar auf den Geschmack gekommen. Zum zweiten Mal binnen drei Jahren setzten Vorstandsmitglieder der bundeseigenen GIZ am Donnerstag ihre Unterschriften unter den Kaufvertrag für einen weiteren markanten Neubau in Bonn.

 Neben dem "Mäanderbau" aus hellem Sandstein lässt die GIZ einen weiteren Bürokomplex mit 850 Arbeitsplätzen bauen.

Neben dem "Mäanderbau" aus hellem Sandstein lässt die GIZ einen weiteren Bürokomplex mit 850 Arbeitsplätzen bauen.

Foto: Animation Ten Brinke

Bis Ende 2019 soll die Ten Brinke Gruppe direkt neben dem sogenannten Mäanderbau der GIZ an der Friedrich-Ebert-Allee, der erst vor rund einem halben Jahr bezogen wurde, einen sechsgeschossigen Komplex um zwei Innenhöfe mit bis zu 850 Büroarbeitsplätzen errichten. Die GIZ investiert hierfür 158 Millionen Euro.

"Das ist zwar eine ordentliche Hausnummer, aber nach einer Prüfung eindeutig die günstigste Lösung", erklärte Vorstandssprecherin Tanja Gönner im Vorfeld des Notartermins im obersten Besprechungsraum des Mäanderbaues mit Blick auf die planierte Baufläche. In nur sieben Jahren werde die GIZ damit fast eine Viertelmilliarde Euro in den Standort Bonn investieren. "Ich glaube, ein klareres Bekenntnis zu einer Stadt kann ein Unternehmen nicht leisten", betonte sie.

In den beiden unternehmenseigenen Gebäuden sollen ab 2020 alle Mitarbeiter aus Bonn zusammenziehen. Dafür stehen dann insgesamt 1300 Arbeitsplätze zur Verfügung. Derzeit sind in Bonn und Bad Honnef 911 Mitarbeiter für die GIZ tätig. Am zweiten Standort Eschborn in Hessen sind es derzeit 1740, in Berlin 410 und an anderen Standorten im Bundesgebiet 146. Weltweit unterstützt die Gesellschaft mit 16 510 Mitarbeitern und einem Geschäftsvolumen von 1,9 Milliarden Euro die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit.

Bonn sei mittlerweile durch die Arbeit der GIZ weltweit bekannt, hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan auf der UN-Klimakonferenz in Paris erfahren. Deshalb kam er am Donnerstag eigens zur Vertragsunterzeichnung. Auch die Bonner Bundestagsabgeordneten Katja Dörner (Grüne), Ulrich Kelber (SPD) und Claudia Lücking-Michel (CDU) freuen sich: "Die Standortentscheidung unterstreicht, wie attraktiv der Standort Bonn ist", erklärten sie gemeinsam. Das Entwicklungshilfeministerium und die UN im Bundesviertel seien ausschlaggebend für diese Millionen-Investition.

Solarthermie-Anlage auf dem Dach

Nachhaltigem Handeln verpflichtet, setzt das Unternehmen auch bei seinem neuen Bauprojekt konsequent auf hohe ökologische Standards, hob das zuständige Vorstandsmitglied Hans-Joachim Preuß hervor. Das Gebäude wird nicht nur ans Bonner Fernwärmenetz angeschlossen, sondern erhält auf einem der Dächer auch eine eigene Solarthermie-Anlage. Auch die Abwärme des Rechenzentrums soll nicht ungenutzt verpuffen. Das Regenwasser wird zur Spülung der Toiletten genutzt. Neben einer eigenen Solarstromanlage wird ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen die Räume beleuchten und die technischen Anlagen antreiben. Die übrigen Dächer werden bepflanzt.

Über den raschen Fortschritt des Projektes freut sich nicht zuletzt auch Bauherr Albert ten Brinke, der auch das Vorgängerprojekt realisiert hat. Der Bauvorbescheid sei von der Kommune in nur sechs Wochen bewilligt worden. Nun könne das größte Projekt seiner Firmengruppe zügig realisiert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort