Geisterfahrt zwischen Siegburg und Bonn Fahrer von Linie 66 soll unter Drogen gestanden haben

Bonn · Nach der Geisterfahrt der Linie 66 kurz vor Weihnachten kommen immer mehr Details ans Licht. Nach Informationen des General-Anzeigers soll der Fahrer, der am Steuer der Bahn ohnmächtig wurde, unter Drogen gestanden haben.

 Die Bahn war nach der Geisterfahrt an der Adelheidisstraße zum Stehen gekommen.

Die Bahn war nach der Geisterfahrt an der Adelheidisstraße zum Stehen gekommen.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Der Fahrer der Linie 66, der kurz vor Weihnachten ohnmächtig zusammengebrochen ist, soll Drogen konsumiert haben. Wie der GA erfuhr, war ein erster Bluttest positiv gewesen. Demnach soll der 47-Jährige, der außerdem an Epilepsie erkrankt sein soll,  eine Ecstasy-ähnliche Substanz genommen haben. Die Polizei machte auf Nachfrage keine Angaben. Denn das rechtsmedizinische Gutachten zu der Blutuntersuchung stehe noch aus, sagte Polizeisprecher Robert Scholten. Auch die Staatsanwaltschaft machte auf Anfrage keine Angaben.

Wie berichtet, war die Stadtbahn nach dem medizinischen Notfall des Fahrers führerlos an acht Haltestellen vorbei gefahren, bevor Fahrgäste die Tür zur Fahrerkabine aufbrachen und die Bahn an der Haltestelle Adelheidisstraße stoppten. Die Polizei hat ihre Ermittlungen abgeschlossen und die Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft übergeben. Die Geisterfahrt hat nun Auswirkungen auf alle Straßenbahnen in NRW.  Die Technische Aufsichtsbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf hat verfügt, dass die Sicherheitsfahrschaltung geändert werden muss. Sollte der Fahrer wie Ende Dezember in Bonn bewusstlos sein, wird die Bahn automatisch nach 15 Sekunden abgebremst. Die künftige Sicherheitsfahrschaltung muss vom Fahrer immer wieder regelmäßig gelöst werden – so wie es bei den Fernzügen der Deutschen Bahn bereits üblich ist. Bisher musste sie in Straßenbahnen per „Totmannschalter“ permanent betätigt werden.

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