Strahlentherapie in Bonn Linearbeschleuniger: Eine der modernsten Anlagen für Strahlentherapie

BONN · Seit drei Wochen hat die neue Praxis im Ärztehaus am St. Marien-Hospital geöffnet. Mit dem Linearbeschleuniger, der etwa fünf Millionen Euro kostete, können die Ärzte Krebstumore und Metastasen präzise bekämpfen.

 Dr. Birgit Mahlmann, Dr. Norbert Leipner und Sven Jakobs stehen am neuen Linearbeschleuniger für Strahlentherapie.

Dr. Birgit Mahlmann, Dr. Norbert Leipner und Sven Jakobs stehen am neuen Linearbeschleuniger für Strahlentherapie.

Foto: Ottersbach

"Dadurch wird die Therapie besonders wirksam", sagt Facharzt Dr. Norbert Leipner. Die Maschine beschießt mit Elektronen- oder Röntgenstrahlung die Tumore und zerstört sie. "Entscheidend ist neben der Präzision auch die Leistung", so Leipner. Weil gesundes Gewebe stets verschont werden soll, manchmal aber auch im Weg ist, variiert die Stärke der Strahlen. "Ist die Schussbahn frei, können wir blitzschnell die volle Leistung abrufen", erklärt Leipner. Ausgefeilt ist die "4-D-Bestrahlung".

Dabei berücksichtigt der Computer in Echtzeit die Atembewegung des Körpers und reguliert die Leistung. "Das wird vor allem bei Patienten mit linksseitigem Brustkrebs angewandt", sagt Ärztin Dr. Birgit Mahlmann. Zum Einsatz kommt auch eine bildgeführte Bestrahlung, bei der die Position des Linearbeschleunigers um Millimeterbruchteile korrigiert wird. "Bei Prostatakrebs gibt es oft das Problem, dass sich die Lage des Organs verändert", so Mahlmann.

Bis zu 60 Patienten können pro Tag behandelt werden, für einen zweiten Bestrahlungsraum ist schon vorgesorgt. Die Technik für den "TrueBeam" kommt aus dem kalifornischen Palo Alto. Damit er überhaupt laufen konnte, stimmte ihn Physiker Sven Jakobs mit seinem Team auf in Bonn herrschende Magnetfelder, das Klima und auch den Luftdruck ab. Die Physiker stehen auch jetzt noch in ständigem Kontakt mit den Ärzten, weil das Gerät für jeden Patienten neu eingestellt werden muss.

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