Kreiswahlversammlung der FDP Bonn Liberale setzen auf bewährte Kräfte

Bonn · Joachim Stamp und Franziska Müller-Rech kandidieren 2017 in den zwei Bonner Wahlkreisen für den Landtag. Bei der Bundestagswahl tritt Alexander Graf Lambsdorff im ehemaligen Wahlkreis von Guido Westerwelle an.

Es sind durchweg erfahrene Wahlkämpfer, die die Bonner FDP bei der Landtagswahl und bei der Bundestagswahl 2017 ins Rennen schickt. Joachim Stamp ist aktuell stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Düsseldorfer Landtag, Franziska Müller-Rech war bereits im vorigen Landtagswahlkampf als Kandidatin für den zweiten Bonner Wahlkreis an seiner Seite. Alexander Graf Lambsdorff sitzt für die Liberalen im Europaparlament und tritt nun die Nachfolge Guido Westerwelles im Bonner Bundestagswahlkreis an.

Die 86 stimmberechtigten Mitglieder der Kreiswahlversammlung der FDP nahmen sich am Dienstagabend im Uniclub Zeit für ihre Entscheidung. Besonders Lambsdorff (49) und Gegenkandidat Walter Klitz (64), Direktor der Friedrich Naumann Stiftung in Jerusalem, mussten Fragen zu unterschiedlichen politischen Themen beantworten, bevor es zur Wahl kam.

Lambsdorff bekam schließlich 64 Stimmen, Klitz 19. „Liberale Politik muss in Deutschland wieder Sitz und Stimme im Deutschen Bundestag haben“, forderte Lambsdorff. „Man sieht am Beispiel Brexit, was passiert, wenn man Populisten das Feld überlässt. Das dürfen wir nicht tun.“

Bei vielen Themen setzt der FDP-Kandidat auf überparteilichen Konsens, zum Beispiel bei Bonn/Berlin: „Wenn Bonn eine Zukunft als bundesstaatliches Zentrum haben soll, werden wir das nur mit Unterstützung anderer Regionen und anderer Parteien hinbekommen.“

Mit 92,4 Prozent Zustimmung im Rücken tritt Joachim Stamp (46) als Landtagskandidat für den Wahlkreis 30 (Bonner Süden, Bad Godesberg, Hardtberg) an. Der „leidenschaftliche Wahlkämpfer“, der auch für Röttgen und Ückesdorf als Direktkandidat im Stadtrat sitzt, hat sich eine Fülle von Themen vorgenommen, von Innerer Sicherheit über Bürokratieabbau bis hin zur Schaffung eines modernen Einwanderungsrechts.

Franziska Müller-Rech, Kandidatin für den Wahlkreis 29 (Bonner Norden, Beuel) erhielt an dem Abend 85,9 Prozent der Stimmen. Die 30-Jährige ist Teammanagerin bei einer Versicherung und schulpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion. Sie will auch auf Landesebene mit Bildungsthemen punkten.

Stamp hatte sich als Kreisvorsitzender zu Beginn der Versammlung über volle Reihen gefreut. Er sieht die FDP nach einem „langen, internen Klärungsprozess“ nun mit Umfragewerte von sieben bis acht Prozent im Aufwind. „Auf diesem Fundament müssen wir jetzt aufbauen.“

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