Schließung des Restaurants Letzter Tag auf der Waldau

VENUSBERG · Martin Rost und seine Familie waren überrascht: Dass das Restaurant an der Waldau schließt, hatten sie nicht mitbekommen. "Wir sind schon als Kinder hingegangen", sagte am Sonntag.

Mit Freunden hatte er ein letztes Mal dort gegessen. "Das ist für Bonn ein ganz großer Verlust", sagte Susanne Rodriguez, die mit Barbara Arnold und Emmi Kulzer unterwegs war. Die Stadt müsse sich mehr um solche Einrichtungen kümmern.

Laut dem Zettel am Eingang schließt die Waldau "aus betriebswirtschaftlichen Gründen". Der Selbstbedienungskiosk nebenan bleibt laut einer Mitarbeiterin voraussichtlich bis Ende des Jahres geöffnet. Viele Besucher hatte die Nachricht überrascht. "Wir haben hier immer etwas gegessen, wenn wir hier hochgekommen sind", sagte der Bonner Tim Kollert. "Das war immer nett, weil es so schnell ging." Auch die Ehepaare Borrmann und Apel hatten dort gespeist. "Wir hatten Glück, dass wir heute hier sind", so Gisela Borrmann. "Denn wir hatten einen Essensgutschein."

"Das ist sehr schade", fand Hartmut Apel. "Im Sommer kann man hier toll draußen sitzen", meinte seine Frau. Früher seien sie dort oft zum Sonntagsbrunch gegangen. "Den gibt es ja auch nicht mehr", sagte Marlene Apel. Inge Henseler vermisste vielmehr die "tolle Kuchentheke", die es mal in der Waldau gab. Damals sei sie oft zum Kaffeetrinken dort hingekommen. "Die haben jetzt ein schmales Angebot." Auch mit dem Service haderte sie. "Im Gegensatz zu früher ist das chaotisch." Sie wunderte sich nicht über die Schließung.

"Alle sagen: Es ist schade, dass es zumacht", sagte Pächter Swen Jürries. "Aber wenn man sie fragt, wann sie zum letzten Mal hier waren, sagen sie: vor zehn Jahren." Er hatte am letzen Tag noch mal ordentlich zu tun. Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Es ist schade, dass das Projekt Waldau nicht so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber es war auch ein Kampf gegen Windmühlen." Jetzt müsse eine Entscheidung über die Zukunft der Gastronomie am Waldrand her, die seiner Meinung nach renovierungsbedürftig und zu groß ist. "Die Stadt muss sich grundsätzlich überlegen, welches Konzept sie mit der Waldau fährt." Das solle sie nicht dem nächsten Pächter überlassen.

Inventarverkauf in der Waldau

Nach der Schließung verkauft der Pächter der Waldau das Inventar. Am Samstag und Sonntag, 18. und 19. Oktober, kann man Tische, Stühle und Schränke sowie Geschirr, Besteck, Dekoartikel, Küchenutensilien und vieles mehr erwerben. Der Verkauf findet an beiden Tagen von 13 bis 17 Uhr auf dem Venusberg, An der Waldau 50, statt.

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