Abbau der Müllabsauganlage Letzte Rohrbrücke in Tannenbusch ist weg
TANNENBUSCH · Die Zeit der Müllschlucker in Tannenbusch ist endgültig vorbei. Als ein Schwerlastkran am Mittwoch die letzte von drei Rohrbrücken über den Bahngleisen an der Hohe Straße an den Haken nahm, war das ein Zeichen.
"Damit ist die Ära der veralteten Müllabsauganlage zu Ende", sagte Tiefbauamtsleiter Werner Bergmann bei einem Ortstermin. Die Anlage ging 2009 außer Betrieb, seitdem wurden zwölf Kilometer Rohrleitung verfüllt und 239 Bauteile innerhalb und außerhalb von Gebäuden zurückgebaut. Was noch fehlt, sind die Ersatzbepflanzungen, die im Frühjahr stattfinden sollen. Heut werden noch die Fundamente der Rohrbrücke entfernt, die Hohe Straße bleibt an der Baustelle deshalb bis morgen halbseitig gesperrt.
1,5 Millionen Euro kostet es die Stadt, die Müllabsauganlage zurückzubauen. Gut angelegtes Geld, wie sie findet, denn die alten Rohre wiesen immer wieder Schäden auf, für deren Beseitigung der Boden aufgegraben werden musste. Mit der Umstellung auf das Tonnensystem hat die Mülltrennung in Tannenbusch begonnen. Dass die Entsorgungskosten dadurch niedriger geworden sind, sagte Olaf Schmidt, Geschäftsführer von Bonnorange. Auch die Menge des Restmülls sei etwas zurückgegangen.
Unzufrieden ist dagegen Roman Rudnik, Ex-Sprecher der Initiative Tannenbusch: Früher sei es praktischer gewesen, den Abfall einfach in den Müllschlucker zu werfen. "Jetzt müssen die Bürger ihren Müll rausschleppen", sagte er. Dass das Ex-Betriebsgebäude der Absauganlage am KBE-Dreieck nun als Mülltonnenlager genutzt werde, findet er enttäuschend. "Wir wollten dort Sporthallenräume für Jugendliche einrichten, die vom rückseitigen Spielplatz aus begehbar sind."
