Kommentar Leider machtlos

Man soll die Kirche im Dorf lassen, heißt es doch. Aber das ist gerade in Innenstädten gar nicht so einfach. Zu groß ist die Gefahr, dass dort mutwillig etwas zerstört wird, wenn die Kirchentüren für jeden offen stehen.

Das Spektrum reicht von Cola im Weihwasser bis hin zur Gefährdung historischer Kunstschätze - wie im aktuellen Fall der Stiftskirche. Mit dem Respekt vor religiösen Symbolen und vor Orten der Stille ist es ohnehin nicht weit her.

Ein anderes Beispiel: Auf den Bonner Friedhöfen montieren Metalldiebe immer wieder Kreuze, Figuren und Grablichter ab. Angehörige und Friedhofsverwaltung sind ebenso fassungslos wie machtlos. Man kann nicht alles bewachen. Aber gerade in den Kirchen geht es offenbar ohne Aufsicht nicht mehr.

Umso mehr Dank gebührt den vielen ehrenamtlichen Helfern, die in etlichen katholischen und evangelischen Kirchen in der Stadt dafür sorgen, dass die Türen für Besucher geöffnet werden können. Nur wenn man in die Gotteshäuser reinschauen kann - sei es aus touristischer Neugier oder für einen Moment der Besinnung - bleibt die Kirche wirklich im Dorf.

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