Die Beleuchtung der Wege ist weiterhin lückenhaft Laternen in der Bonner Rheinaue bleiben dunkel

Bonn · Die Rheinaue bleibt in großen Teilen unbeleuchtet. Die Anlagen sind eben ziemlich alt und müssen nachgerüstet werden. Doch damit lässt sich die Stadtverwaltung Zeit.

 In der Rheinaue funktionieren etliche Laternen nicht.

In der Rheinaue funktionieren etliche Laternen nicht.

Foto: Benjamin Westhoff

Jeden Abend dasselbe Bild: Wenn Christoph Tepper nach Dienstschluss vom Posttower nach Hause radelt, muss er in diesen Wochen auf dem Weg durch die Rheinaue besonders aufpassen. „In der Rheinaue sind viele Wege grundsätzlich unbeleuchtet“, sagt der Bonner. Da kämen sich Jogger, Radfahrer, angeleinte Hunde und Wasservögel regelmäßig in die Quere. Seit der Klimakonferenz seien auch noch sämtliche Lampen auf dem Weg von der Stadtbahnstation Rheinaue bis zur Charles-de-Gaulle-Straße abgeschaltet. „Das ist ein echtes Sicherheitsrisiko“, findet Tepper.

Für die Stadtverwaltung ist der Umstand keine Neuigkeit. Tatsächlich habe man die Leuchten abgestellt, bestätigt Markus Schmitz aus dem Presseamt. Die Laternen in der Rheinaue hätten mit 40 Jahren ihre technische Lebensdauer erreicht und würden nun durch stromsparende LED-Leuchten ersetzt: „Unter diesen Umständen lässt sich leider nicht vermeiden, dass Teilbereiche im Dunkeln liegen“, so Schmitz.

Bei der Umrüstung lässt sich die Verwaltung Zeit: Schon im Oktober 2016 hatte der General-Anzeiger berichtet, dass alle Lampen zwischen Posttower und Südbrücke abgeschaltet waren. Auch in anderen Uferabschnitten, die von der SWB-Tochter Bonnetz betreut werden, gab es erhebliche Ausfälle.

Keine Häufung von Unfällen oder Straftaten

In den Jahren 2016 und 2017 habe man nun lediglich 30 Laternen zwischen Herbert-Wehner-Platz und Brückenmarkt auswechseln können, erklärt Schmitz. Dann sei die Klimakonferenz dazwischen gekommen. Seither ruhen die Arbeiten. Aber noch im Frühjahr sollen die acht fehlenden Laternen ausgetauscht werden, verspricht das Presseamt. Erst danach kommen die 39 Leuchtkörper im Abschnitt bis zur Charles-de-Gaulle-Straße an die Reihe. Es sei immerhin erklärtes Ziel der Verwaltung, diese Arbeiten bis zum Jahresende zu erledigen.

Noch länger mussten Bürger am rechten Rheinufer warten. Erst im Herbst 2017 stimmte die Bezirksvertretung Beuel für eine Beleuchtung des Abschnitts zwischen Wolkenburgweg und Bonner Bogen. Für Investitionskosten von rund 150.000 Euro sollen dort 26 Laternen errichtet werden. 19 Jahre lang war für die von zahlreichen Bürgern gewünschte Beleuchtung angeblich kein Geld vorhanden. Nun seien fürs rechte Rheinufer die Aufträge für Tiefbau und Elektroarbeiten vergeben und auch die Lampen bestellt, erklärt Schmitz. In diesem Zuge soll auch das gegenüberliegende linksrheinische Ufer zwischen UN-Campus und Südbrücke künftig durchgehend beleuchtet werden. Die Planungen für die Beleuchtungsanlagen liefen, heißt es aus dem Presseamt.

Zu einer Häufung von Verkehrsunfällen oder Straftaten ist es nach Auskunft der Bonner Polizei in den dunklen Bereichen der Rheinaue immerhin nicht gekommen. Pressesprecher Frank Piontek weist darauf hin, dass ein Teilbereich im Zuge der Auf- und Abbauarbeiten in der Bonn-Zone der Klimakonferenz mit beleuchtet war. „Unabhängig von der Situation in der Rheinaue appellieren wir an alle Radfahrenden, bei Dunkelheit die vorgeschriebene Beleuchtung einzuschalten“, erinnert Piontek. Spaziergänger oder Läufer sollten helle Kleidung tragen. Viele Läufer trügen inzwischen Reflektoren an der Kleidung oder Stirnlampen um Kollisionen zu vermeiden.

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