Gesundheit in Bonn Laser gegen Cellulite

BONN · 60 Millionen Euro geben die Deutschen pro Jahr für Straffungsmittel aus. Viele Frauen empfinden Cellulite, die sich durch Dellen vor allem im Oberschenkel zeigt, als Makel. "Cremes behandeln nur die oberen Hautschichten", sagte Dr. Alina Fratila, Ärztliche Direktorin der Bonner Jungbrunnen-Klinik. Sie stellt ein neues Verfahren mit dem sogenannten Cellulaze-Laser vor.

Stellen das neue Verfahren vor: Die Ärztliche Direktorin Alina Fratila (links) und Oberärztin Marina Scheler.

Stellen das neue Verfahren vor: Die Ärztliche Direktorin Alina Fratila (links) und Oberärztin Marina Scheler.

Foto: Barbara Frommann

Mit nur einer Behandlung, die etwa zwei Stunden dauert, soll "Orangenhaut" entfernt werden. Die Kosten betragen etwa 3000 Euro für die Innenseite der Oberschenkel, 3500 Euro für die Außenseite.

"Cellulite ist keine Krankheit, sondern eher ein optisches Problem", sagte Alina Fratila. Es seien nur Frauen betroffen. Senkrechte Gewebefasern verbinden Haut und Muskulatur, dazwischen sitzen Fettzellen. Die Dellen entstehen, weil sich die Haut unregelmäßig ausdehnt.

Bei Männern ist das Bindegewebe anders strukturiert, sodass sie keine Cellulite bekommen. Ausdauersport wirkt nach Angaben der Fachärztin für Dermathologie zwar der Entstehung von Cellulite entgegen. Doch auch schlanke, sportliche Frauen seien betroffen.

Für die Lasermethode, die auch an der Bochumer Uniklinik angewendet wird, wird zunächst ein Glasfaserkabel durch kleine Schnitte ins betroffene Gewebe eingeführt. Die Laserstrahlen zerstören unter der Haut die Fetttaschen und Bindegewebszüge, die die Ursache der kleinen Dellen sind.

Vorher wird genau angezeichnet, wo störende Gewebefasern oder Fettansammlungen sind. Durch die Wärme des Lasers angeregt, bilde die Haut außerdem neue Kollagenfasern, die für ein strafferes Aussehen sorgen, erklärte Fratila. Das Verfahren wird auch in Kombination mit Fettabsaugungen eingesetzt.

Experte für Lasertherapien ist Dr. Klaus Hoffmann, Stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum. Er bezeichnete das Verfahren als "Durchbruch auf dem Gebiet der Cellulite-Behandlungen".

Die neue Technik wird bisher nur in wenigen Schönheitskliniken eingesetzt. Die Jungbrunnen-Klinik, 2004 gegründet, hat ihren Sitz in der ehemaligen Landesvertretung Baden-Württemberg an der Schlegelstraße.

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