Nordbrücken-Test Lange Wartezeit an der Mondorfer Fähre

Bonn · Das ganz große Chaos ist ausgeblieben. Dennoch mussten am Montag vor allem als Autofahrer deutlich mehr Zeit für die Rhein-Überquerung einplanen als in Zeiten ohne Brückensanierung. Der GA hat sechs Reporter in den morgendlichen Berufsverkehr geschickt, um den Praxistest zu machen: Wie komme ich am schnellsten zur Arbeit?

Warten. Kein anderes Wort umschreibt die morgendliche Fahrt zum Arbeitsplatz an diesem Montag besser. Die Strecke geht von Geislar aus über Niederkassel und mit Hilfe der Mondorfer Fähre über den Rhein nach Bonn.

Um 8:28 Uhr startet die Fahrt mit dem Auto, und schon gleich zu Beginn gibt es die erste Überraschung: Die L 269 in Richtung Niederkassel ist komplett frei. Wird es etwa eine schnelle Fahrt zur Arbeit? Die Euphorie ebbt schnell wieder ab.

Schon nach wenigen Hundert Metern auf der Provinzialstraße in Mondorf ist Stillstand angesagt. Eine lange Warteschlange hat sich auf der Zufahrt zur Fähre gebildet, Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos. Sechs Minuten hat es von Geislar bis hierhin gedauert. Von jetzt an geht es nur noch weiter, wenn die Fähre wieder angelegt hat und ein weiterer Schub an Pendlern den Rhein überqueren kann.

Karte: Wie die GA-Redakteure zur Arbeit kamen

Etwa 25 Fahrzeuge haben Platz auf der St. Johannes. 55 Minuten dauert es, bis auch ich samt Auto von der Provinzialstraße aus meinen Platz auf der Fähre einnehmen kann. 55 Minuten, in denen ich neidisch auf fröhlich an mir vorbeiradelnde Fahrradfahrer blicke und manchmal einen mitleidigen Blick von Fußgängern erhasche. Um 9:31 legt die Fähre ab, fünf Minuten dauert die Überfahrt.

Es sind die Minuten, in denen der Autofahrer auf dem Rhein die Seele baumeln lassen kann, den Verkehr ringsherum vergisst und zur Erkenntnis kommt: Die Mondorfer Fähre ist an diesem Montag keine gute Alternative, um den Rhein zu überqueren. Jedenfalls nicht, wenn es schnell gehen soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort