Bonn-Castell Lärm und Pöbeleien vor der Shisha-Bar

BONN · Viel Lärm, Pöbeleien und dröhnende Motoren - und das bis in die frühen Morgenstunden. So beschreiben Anwohner die Zustände rund um die Shisha-Bar Karizma an der Ecke Köln- und Irmintrudisstraße und fühlen sich in ihrer Nachtruhe gestört. 82 haben sich nun in eine Unterschriftenliste eingetragen.

Bonn-Castell: Lärm und Pöbeleien vor der Shisha-Bar
Foto: Symbolbild: dpa

So berieten am Dienstagabend nun die Politiker der Bezirksvertretung Bonn das Thema, steckten aber auch in dem Dilemma, wie sie die Konflikte dort tatsächlich lösen können. "Es geht uns vor allem um die Lärmbelästigung, die zwischen 0 und 3 Uhr nachts durch die Gäste stattfindet", sagte Jürgen Butz bei der Vorstellung des Bürgerantrags, den auch Ursula Stahl federführend mit unterstützt.

"Es gibt wenig Parkplätze, aber die parken wie wild", sagte Butz. Rufe er das Ordnungsamt, seien die meist erst in einer halben Stunde da. "Dann ist die Situation meist vorbei", sagte der Antragsteller. Anwohner geben an, angeschnauzt und bedroht zu werden, wenn man um Ruhe bitte. Sätze wie "Ich hau dir in die Fresse" seien laut Butz da schon gefallen.

Die Verwaltung habe die Bürger gebeten, tätliche Angriffe etwa mit einem Video oder Fotos zu beweisen. "Das Publikum in dieser Ecke ist eine absolute Katastrophe." Dort würden vor allem Ältere und Familien mit Kindern wohnen. Butz kritisiert, dass auch noch nach der Sperrstunde 1 Uhr in der Bar lange Betrieb sei.

"Ich sehe nicht die Instrumente, das zu ändern. Das ist eine behördliche Angelegenheit", sagte Hartwig Lohmeyer (Grüne). "Wir können hier nicht beschließen, dass die Kneipe geschlossen wird", so Herbert Spoelgen (SPD).

Parteifreund Helmut Kollig sah die Möglichkeit, dass dort öfter eine Streife vorbeikommt und riet wie die CDU den Anwohnern, sich mit vollem Namen und Adresse an die Verwaltung zu wenden.

Für die deutete Ulrich Erken vorsichtig an, dass gegen den Wirt vorgegangen werde. Klar sei, dass die Sperrstunde 1 Uhr einzuhalten sei, das werde auch überprüft.

Was die Störungen im Umfeld angeht, könne es auch "um die Verletzung der den Gastronomen obliegenden Aufsichtspflicht" gehen. Erken versprach mehr Kontrollen.

Von den Beschwerden hat auch Günni Erez gehört, seine Frau Özlem Erez betreibt die Bar Karizma, "Wir machen um 1 Uhr die Tür zu", sagt der Wirt. Bis alle ausgetrunken hätten, dauere es bis etwa 1.40 Uhr. Wenn Gruppen die Bar verlassen, könne es auch mal lauter werden. "Beschimpfungen habe ich noch nicht mitbekommen", sagt Günni Erez und bittet die Nachbarn, ihn bei Ärger anzusprechen.

"Ich werde mich drum kümmern." Ansonsten gebe es von Nachbarn auch Zustimmung für sein Lokal, das bis zu 200 Gästen Platz bietet. Erez gibt an, wegen Nichteinhaltung der Sperrstunde einmal 500 Euro Bußgeld gezahlt zu haben. Nun solle er zudem 1000 Euro zahlen und habe einen Rechtsanwalt eingeschaltet.

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