Protest pro Öcalan Kurden besetzen EU-Kommission in Bonn

BONN · 13 Kurden haben am Freitagnachmittag die EU-Kommission in der Bonner Innenstadt besetzt. Sie wollten damit auf die Inhaftierung von Abdullah Öcalan in der Türkei aufmerksam machen.

 Die Demonstranten kommen am Freitag aus der EU-Kommission. Sie demonstrieren gegen die Haftbedingungen Öcalans.

Die Demonstranten kommen am Freitag aus der EU-Kommission. Sie demonstrieren gegen die Haftbedingungen Öcalans.

Foto: Königs

Am späten Freitagnachmittag haben 13 Kurdinnen und Kurden die Vertretung der EU-Kommission am Bertha-von-Suttner-Platz mehr als eine Stunde besetzt gehalten. Ziel der Aktion war es nach Auskunft von Teilnehmer Adar Gimgim, „auf die unerträgliche Situation hinzuweisen, dass Abdullah Öcalan sich seit Jahren in Isolationshaft befindet“. Lediglich sein Bruder habe den in der Türkei inhaftierten Kurden kürzlich besuchen dürfen, Öcalans Anwälte sprechen deshalb von Folter.

Öcalan gilt unter Kurden als Volksheld und Anführer, er gründete die in Deutschland verbotene Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) und ist seit zwei Jahrzehnten in der Türkei inhaftiert. Die Besatzer in Bonn, die nach Absprache mit der Polizei um 17 Uhr friedlich die Büros räumten, wollen, dass die EU Druck auf die Türkei ausübt. Der Zeitpunkt des Protests habe mit jüngsten Vorfällen zu tun, sagte Gimgim. In Krefeld hat sich am Mittwoch ein Kurde selbst verbrannt und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Viele Kurden seien in Europa in den Hungerstreik getreten, um auf die Situation Öcalans aufmerksam zu machen.

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