Konzerte in Bonn Kunst!Rasen-Chefs stehen in der Kritik

BONN/BEUEL · Die Kunst!Rasen-Chefs hatten am Freitagnachmittag keinen leichten Stand bei einem Ortstermin der CDU LiKüRa in der Beueler Rheinaue. Nachdem die Veranstalter der Open-Air-Konzerte in der Bonner Gronau, Ernst-Ludwig Hartz und Martin Nötzel, ihre Lärmschutzmaßnahmen für diese Saison vorgestellt hatten, kochten die Emotionen der Anlieger hoch.

Und zwar so hoch, dass auch Unbeteiligte erahnen konnten, wie sehr sich die Bürger durch diverse Veranstaltungen in der rechts- und linksrheinischen Rheinaue gestört fühlen.

Martin Nötzel erklärte, dass er eine sechsstellige Summe in den Schallschutz stecke. "Denn auch wenn wir uns 2012 immer an die gesetzlich vorgeschriebenen Dezibel-Werte gehalten haben, haben wir gemerkt, dass es in Beuel zu laut ist", so Nötzel. Die Situation wollen sie mit mehreren Dingen verbessern: "Wir werden zum einen eine 108 Meter lange und 5,50 Meter hohe Wand aus Bürocontainern rheinseits aufstellen, die den Schall abhält." Zum anderen würden die Lautsprecher so verändert, dass "der Schalldruck, der nach Beuel geht, abgefächert wird". Ferner werde ein Bass in die Mitte des Konzertgeländes gestellt, um "mit Gegenschall den Schall zu reduzieren".

All das und noch einige Maßnahmen mehr, habe das Lärmgutachten ergeben. "Was aber bleibt, ist das Problem Wind", so Nötzel. CDU-Ortsverbands-Vorsitzender Ludwig Burgsmüller lobte die Anstrengungen der Veranstalter; die rund 25 Bürger brachten allerdings Skepsis zum Ausdruck.

"Die technischen Dinge sind imposant, aber ich kann nicht beurteilen, ob das was bringt", meinte eine Anliegerin. Und eine andere ergänzte: "Das hier ist ein Naherholungsgebiet, und ich frage mich, warum die Stadt Bonn überhaupt so viele Veranstaltungen erlaubt." Anlieger Volkmar Kramarz sagte, Hartz und Nötzel hätten das Pech, im Schatten vieler anderer Veranstaltungen zu stehen. "Wir haben hier auch noch ungenehmigte Technopartys, Trommlergruppen sowie Feiern von Vereinen, und deshalb sind alle bis zum Zerreißen gespannt", so Kramarz.

Gemeinsam mit seiner Frau und weiteren Limperichern macht er sich für die Suche nach einer Konzerthalle stark. Nach viel nachvollziehbarer Empörung der Bürger war Kunst!Rasen-Macher Hartz eine Sache aber doch wichtig: "Wir stellen hier dreieinhalb Monate das größte kulturelle Programm Bonns auf die Bühne, und es kostet die Stadt nichts."

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