Bonner Altstadt Kritik an Kirschbaum-Rückschnitt

BONN · Viele GA-Leser fürchten um eine prächtige Kirschblüte in diesem Frühjahr in der Bonner Altstadt und kritisieren die derzeitigen Pflegearbeiten der städtischen Baumpflegekolonne in der Breite Straße. Viele Äste mit Knospen lagen am Dienstagmorgen auf dem Boden.

Die Schnitte dienen nach Angabe des Amts für Stadtgrün ausschließlich der Verkehrssicherheit. Einige Äste hätten schon Fassaden berührt, andere nicht mehr genug Licht durchgelassen. Zudem werde in den Baumkronen Totholz entfernt. Bis 18. März würden die Zierkirschen auch in anderen Straßen gepflegt.

"Der Schnittzeitpunkt wurde bewusst vor der Blüte terminiert, weil die Bäume mit dem einsetzenden Frühjahr Schnitte am besten vertragen", so die Stadt. Die Verwaltung verspricht aber, dass der Schnitt bei Vollblüte nicht mehr zu sehen sein wird. Professor Maximilian Weigend, Direktor der Botanischen Gärten, hält es für nicht so empfehlenswert, in dieser Jahreszeit zu schneiden, "weil die Bäume ein bisschen bluten, also der Saft schon steigt".

Der nötige Rückschnitt sei der ewige Kompromiss bei Alleebäumen. Es gibt laut Weigend noch einen Nachteil: Wenn die Kirschen jetzt stark beschnitten werden, bilden sie auch im nächsten Jahr nicht so viele Blüten. Das liege daran, dass sie ihre Kraft dann darauf verwenden, neue dünne Äste zu bilden.

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