Anklage gegen 38-Jährigen Krankenwagen für Liebestour gestohlen und dann angezündet?

Bonn · Die Bonner Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage gegen einen 38-Jährigen erhoben, der im Verdacht steht, einen Krankenwagen für eine Liebestour mit seiner Ex-Freundin gestohlen und dann in Tannenbusch angezündet zu haben.

 Symbolfoto.

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Foto: dpa

Einen Notruf hatte es zuvor nicht gegeben: Dennoch fuhr im Dezember 2017 ein Krankentransporter mit Blaulicht und Martinshorn an einer Tannenbuscher Adresse vor. Große Not hatte offenbar der Fahrer des Krankenwagens: Der 38-Jährige hatte ihn zuvor auf dem Gelände eines Rettungsdienstes gestohlen – und glaubte, damit seine Freundin beeindrucken zu können, die ihm kurz zuvor den Laufpass gegeben hatte.

Die 35-Jährige blieb zunächst cool, als der Ex-Freund sein Kommen ankündigte: Er wolle einen Krankenwagen holen, schrieb er, und dann komme er zu ihr und bringe ihren Wohnungsschlüssel zurück. Als der Wagen dann tatsächlich mit großem Lärm um die Ecke bog, fand die Ex-Freundin den Auftritt gar nicht witzig. Auch lehnte sie seine Einladung ab, mit ihm eine Spritztour zu machen.

Der Fall einer ungewöhnlichen Liebesbeschwörung wird demnächst vor dem Bonner Amtsgericht verhandelt: Die Staatsanwaltschaft wirft dem „Krankenwagenfahrer“ – im wahren Leben Teamleiter eines Drogeriemarktes – Einbruchdiebstahl vor. Aber auch Brandstiftung. Denn nach der missglückten Einladung an die Verflossene sollen der 38-Jährige und sein 24-jähriger Freund den Krankentransporter an den Waldenburger Ring gefahren und abgefackelt haben. Er brannte vollständig aus. Die Szenerie war beobachtet worden: In der Nacht noch ging ein anonymer Hinweis an den Bruder eines Polizeibeamten. Der Tippgeber hatte mehrere Fotos von dem Angeklagten vor dem brennenden Krankenwagen gemacht.

Der 38-Jährige bestreitet die Tat. Er sei gegen 4 Uhr zufällig an dem Feuer vorbeigekommen und als Zuschauer fotografiert worden. Seine Ex-Freundin hat den Ermittlern allerdings erzählt, dass der Angeklagte zwei Tage später bei ihr vorbeigekommen sei, ihr freimütig Tatortfotos gezeigt und auch den Mittäter genannt habe.

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