Montessori-Kinderhaus in Tannenbusch Kopfpilz: Stadt wartet auf Ergebnisse

BONN · Die Stadt Bonn will im Laufe der nächsten Woche alle Eltern des Montessori-Kinderhauses in Tannenbusch darüber unterrichten, ob noch weitere Kinder am hochinfektiösen Kopfpilz Microsporum audouinii erkrankt sind.

Bisher wurde der Pilz, der in Deutschland eigentlich weitestgehend als ausgerottet galt, bei zwei Kindern festgestellt (der GA berichtete am Donnerstag). Es soll zudem weitere Verdachtsfälle geben. Die Kita, in der 175 Mädchen und Jungen betreut werden, ist zurzeit wegen umfangreicher Desinfektionsmaßnahmen geschlossen. Sie soll voraussichtlich erst zum Ende des Monats wieder öffnen.

Für berufstätige Eltern, die keine andere Betreuungsmöglichkeit gefunden hatten, waren zunächst Notgruppen eingerichtet worden. Diese wurde gestern ebenfalls geschlossen. "Eine Ansteckung des Personals konnte nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden. Vor diesem Hintergrund war keine Erzieherinnen bereit, die Kinder zu betreuen, solange nicht bekannt ist, ob sich in den Gruppen Kindern befinden, die sich mit dem Pilz infiziert haben", erklärte eine Sprecherin des Presseamts.

Um festzustellen, ob weitere Kinder befallen sind, hat das Gesundheitsamt bei allen per Bürstenabstrich Proben entnommen. Der Pilz verursacht starkes Jucken und Brennen auf der Kopfhaut. Es können Haare abbrechen und ausfallen. Auch kann es zu Narbenbildung auf der Kopfhaut kommen. Ein Therapie mit Medikamenten dauert Experten zufolge mindestens zwei Monate oder länger. Inwieweit das städtische Gesundheitsamt vor diesem Hintergrund auch die umliegenden Schulen und Kindergärten über den Kopfpilzbefall informiert, bleibe laut Stadt abzuwarten.

"Derzeit wartet das Gesundheitsamt die Ergebnisse der Bürstensabstriche ab, um danach eine Kontaktpersonenermittlung im betroffenen Umfeld, zum Beispiel Geschwisterkinder oder enge Freunde, aufzunehmen ", sagte die städtische Sprecherin. Eltern hatten zuvor die Stadtverwaltung kritisiert. Sie fühlten sich nur unzureichend und vor allem zu spät über die Pilzerkrankung in der Einrichtung ihrer Kinder informiert.

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