Schule in Not Kopfpilz: Bonner Lehrer krank vor Angst

BONN · Drei weitere Bonner haben sich mit dem Kopfpilz infiziert. Davon ein Kleinkind, ein Kind der Carl-Schurz-Grundschule und ein Kind in einer Kita, die das städtische Presseamt noch nicht nennen wollte.

Die Zahl der Erkrankten ist damit seit dem ersten Auftreten Mitte März auf 21 gestiegen. Nach GA-Informationen ist die Situation an der Carl-Schurz-Grundschule in Tannenbusch angespannt: Aus Sorge weigerten sich am Montag und am Freitag so viele Lehrer zu unterrichten, dass die Schule geschlossen blieb. Sie hatten sich kurzerhand krankschreiben lassen. "Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung für Erwachsene in betroffenen Einrichtungen ist sehr gering", hält Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann dagegen.

Unterdessen haben Elternvertreter der Grundschule die Stadtverwaltung in einem Schreiben zu umfangreichen Maßnahmen aufgefordert. Dazu zählt wie im zuerst betroffenen Montessori-Kinderhaus in Tannenbusch "eine komplette Desinfizierung der Grundschule".

Aber auch ein "Bürstenabstrich bei allen Kindern zur Krankheitskontrolle" sowie dem Vorgehen, dass Kinder erst wieder in die Schule dürfen, wenn sie ein Attest haben. In den vergangenen Wochen hatte die Stadt bereits zwei Klassenräume, einen Raum der Offenen Ganztagsschule, einen Flur und andere Räume reinigen lassen.

[stichwort]"Wir werden nun weitere Desinfektionen durchführen", erklärte Hoffmann. Das Gesundheitsamt stünde sowohl Mitarbeitern als auch Eltern für beratende Gespräche zur Verfügung.

Auf GA-Anfrage teilte das Presseamt am Montagabend zudem mit, dass 104 Kopfpilz-Untersuchungen an der Carl-Schurz-Grundschule, die nach dem ersten Auftreten des Erregers Microsporum audouinii gemacht wurden, unauffällig seien. "14 Untersuchungen ließen sich im Labor aufgrund von anderen Erregern nicht auswerten", so Marc Hoffmann.

Das liege an Umweltpilzen wie Schimmel, die die Nährböden überwuchern würden. Die 13 Kinder und ein Erwachsener sollen diese Woche erneut untersucht werden. Ergebnisse seien erst in einigen Wochen zu erwarten, da es so lange dauere, bis Kopfpilz nachgewiesen werden könne.

Nach dem dritten bestätigten Vorfall an der Carl-Schurz-Schule sollen nun etwa 80 Personen zum Bürstenabstrich. "Dabei handelt es sich zum größten Teil um Personen, bei denen bereits Proben in der ersten beziehungsweise zweiten Abstrichrunde entnommen worden sind", so Hoffmann.

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