OB Nimptsch Kontroverse um Bilanz zur Halbzeit

BONN · Für viel Diskussion sorgt der Bericht von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) über seine bisherige Arbeit zur Halbzeit seiner Amtszeit. Zahlreiche Leser kommentierten die Bilanz des OB auf der Internetseite des General-Anzeigers - zum größten Teil üben sie Kritik an seinen 27 Seiten starken Ausführungen.

Kritisch sehen auch einige Rats-politiker die Bilanz Nimptschs. Die CDU bezeichnete sie als "durchwachsen und ohne Visionen". Viele Themen warteten immer noch auf ihre endgültige Umsetzung. Der OB führe Dinge oft nicht zusammen, sondern spalte durch "eigenmächtigen Aktionen", zum Beispiel beim Sport und der Kultur.

Bernhard Wimmer, Chef der Fraktion des Bürger Bunds Bonn (BBB), meinte: "In den letzten drei Jahren hat sich ohne Zweifel viel Positives in Bonn entwickelt, woran auch der OB seinen Anteil hat." Letztlich sei diese Entwicklungen das Ergebnis einer Gemeinschaftsleistung. Allerdings wirft er Nimptsch vor, die Verwaltung wirke oft führungslos. "Die Flucht des OB in Repräsentationstermine ersetzt nicht das Studium von Akten", moniert Wimmer.

Die Linken schätzen die "sachorientierte Zusammenarbeit" mit Nimptsch, der ihrer Meinung nach aber falsch auf Auseinandersetzungen mit der schwarz-grünen Ratsmehrheit reagiere. "Bonn braucht weniger einen OB, der meint, sich präsidial über den Parteienstreit erheben zu können. Die Stadt braucht vielmehr jemanden, der gerade in sozialen Fragen klar Position für die Schwächsten bezieht", sagt Fraktionschef Michael Faber.

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