Kommentar zur Fahrradmitnahme in Bonn Kompromiss finden

Meinung | Bonn · Seit diesem Semester müssen Studenten in Bonn für die Fahrradmitnahme in Bussen und Bahnen zu bestimmten Zeiten zahlen. Der VRS sollte jedoch über eine Ermäßigung nachdenken. Ein Kommentar von GA-Redakteurin Sabrina Bauer.

Die eingeschränkte Fahrradmitnahme des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg seit dem Wintersemester trifft vor allem Studenten, die am Tag zwischen verschiedenen Uni-Standorten pendeln oder weite Strecken ab der Haltestrecke zurücklegen müssen. Für sie sollte der VRS eine günstigere Lösung finden als die bisherige. Für den Alltag bringt die neue Regelung der Mitnahme erst nach 19 Uhr und an den Wochenenden leider kaum etwas. Die Neuregelung ist für die Studenten jedoch nicht nur ein Ärgernis, sondern ein finanzielles Problem. Wer nicht auf die Fahrradmitnahme verzichten kann, muss draufzahlen. Das erforderliche Ticket der Preisstufe 1b kostet derzeit 2,80 Euro, ab Januar wird der Preis dafür noch erhöht. Ein Monatszuschlag für den Fahrradtransport schlägt mit 35,30 Euro (ab Januar 35,70 Euro) zu Buche.

Zusatzkosten für eine Serviceleistung, die seit Jahren für Hochschüler durch den Semesterbeitrag abgedeckt war. Eine Rabattierung für Studenten, wie sie beispielsweise beim Flughafenbus angeboten wird, sucht man vergeblich. Hier ist die Nutzung für Hochschüler zwar nicht kostenfrei, aber sie zahlen weniger. Über eine solche Ermäßigung für die Radmitnahme sollte der VRS nachdenken.

Wer allerdings auf die Preisliste und Serviceleistungen anderer Monatskarten schaut, wird feststellen, dass mit der Neuregelung nun gleiche Beförderungsbedingungen für alle Fahrgäste bestehen. Auch für Job-Ticket-Inhaber oder Monatsabonnenten gilt die kostenlose Mitnahme erst nach 19 Uhr und am Wochenende, auch sie müssen tagsüber ein Extraticket lösen. Fahrräder sollen damit am Tag aus den vollen Bussen und Bahnen herausgehalten werden. Es ist verständlich, dass sich Fahrgäste in der Vergangenheit beschwert haben, wenn sich in die ohnehin schon volle Bahn Radler drängten. Die hohe Auslastung der Verkehrsmittel ist ein strukturelles Problem, das angegangen werden muss, um die Nutzung für alle Gäste attraktiver und stressfreier zu gestalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Abenteuer Zugfahrt
Kommentar zur ICE-Streckensperrung zwischen Köln und Frankfurt Abenteuer Zugfahrt
Aus dem Ressort