Bonner Lieder Kölsche Songs bekommen Konkurrenz

Bonn · Die Tage, in denen die Bonner in puncto regionales Liedgut vornehmlich auf Kölner Klassiker wie „Viva Colonia“ oder "En unserem Veedel“ zurückgreifen mussten, könnten bald gezählt sein.

 Komponist Jens Frisch und Mischer Andreas Muhlack verpassen dem neuen Bonn Song im Tonstudio M! Music in Sankt Augustin den letzten Schliff.

Komponist Jens Frisch und Mischer Andreas Muhlack verpassen dem neuen Bonn Song im Tonstudio M! Music in Sankt Augustin den letzten Schliff.

Foto: Dennis Sennekamp

Denn die närrischen Musiker aus der Domstadt bekommen Konkurrenz – und zwar von Komponisten und Interpreten aus Bonn.

Zwei neu entstandene Liebeserklärungen an die Bundesstadt sind zum Beispiel das kürzlich erschienene „Hey Bonn“ von Frisch Media und „Bonn bei Naach“, gesungen von Frank Rest und Franziska Gillo. Mitten im Herzen Sankt Augustins liegt das Tonstudio M! Music.

Von außen eher eine unscheinbare Baracke, erwartet die Besucher im Inneren eine Überraschung. Zahlreiche Auszeichnungen hängen an der Wand, unter den aufgehängten Goldenen Schallplatten steht moderne Aufnahmetechnik.

Hier wurden ebenso Teile des neuen Albums der Bläck Fööss produziert, wie das Kinderhörspiel „Der Kleine Eisbär“ oder Tonspuren für die deutsche Version des Computerspiels „World of Warcraft“. In eben diesem Studio wurde auch dem neuen Bonn-Song der Marketingfirma Frisch Media der letzte Schliff verpasst.

Auf einem Ledersofa im Regieraum haben es sich Studiobesitzer Andy Muhlack und Komponist Jens Frisch gemütlich gemacht und erzählen von der Entstehung von „Hey Bonn“. “Wir haben die Spuren hier abgemischt und den Song radiotauglich gemacht“, erklärt Muhlack. „Dabei haben wir echte Gitarrenparts ebenso hereingemischt, wie vorproduzierte Streicher und Chöre.“

Die Idee, ein Stück über Bonn zu schreiben, hatte Jens Frisch, der bereits vor zwei Jahren mit einer musikalischen Hommage an die Bundesstadt für Aufsehen sorgte. Bei seiner 2014 entstandenen Komposition „Mehr als eine Stadt“ wirkten unter anderem Prominente wie Luke Mockridge, Bernd Stelter oder Konrad Beikircher mit sowie ein Chor aus 30.000 Bonnern.

„Die Bonner sangen immer die einschlägigen Kölner Lieder“, sagt Frisch. „Die Resonanz, die der Song damals auslöste, veranlasste mich dazu, jedes Jahr eine neue Hymne für Bonn zu schreiben.“ Das aktuelle Lied ist zudem der Soundtrack für den neuen Firmenfilm „Wir in BonnRheinSieg“, in dem sich rund 30 Betriebe aus der Region vorstellen. Unterstützt wurde das Projekt durch die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg.

Auch der Bonner Musiker Frank Rest von der Band “Op Zack“ macht sich mit einem Bonn-Song für seine Heimatstadt stark. Zusammen mit Ex-DSDS-Kandidatin Franziska Gillo interpretierte er das Lied „Bonn bei Naach“ der Bonner Mundartgruppe „De Junge“ aus den neunziger Jahren neu. „Ich bin auch der Meinung, dass es für die Bonner zu wenige eigene Lieder gibt“, sagt er. „Der Song und das dazugehörige Video sollen zeigen, dass Bonn auch nachts einiges zu bieten hat.“

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