Möglichst nah ran ans kleine Schweinchen Knapp 100 Teilnehmer bei Bonner Boule-Stadtmeisterschaft

Bonn · "Ich habe schon mal einen dritten Platz belegt", erinnerte sich Karin Hünten. "Allerdings mit einer anderen Partnerin", so die Rentnerin mit einem augenzwinkernden Seitenblick auf ihre Freundin und Mitspielerin Gisela Möller.

Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller eröffnet das Turnier.

Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller eröffnet das Turnier.

Foto: Barbara Frommann

Die beiden Rentnerinnen vom Bouleclub Ennert maßen sich am Sonntag im Rahmen der 24. Bonner Stadtmeisterschaft mit zahlreichen Spielern der fünf Vereine des Stadtgebiets und wären zufrieden, wenn sie diesmal im oberen Mittelfeld landeten.

Punkt 10 Uhr war es soweit: Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller warf die erste Kugel und eröffnete damit die Meisterschaft. Ausrichter war diesmal der Pétanque- und Bouleclub Altstadtfreunde Bonn (ASF), auf dessen Platz vor dem Biergarten am Alten Zoll der Wettbewerb ausgetragen wurde.

Die Bonner Stadtmeisterschaften sind seit 1993 alljährlich ein sportlicher Höhepunkt für die Bonner Boule-Freunde: Daran teilnehmen können die Mitglieder der Bonner Boulevereine, auch wenn sie nicht in Bonn wohnen, sowie alle Bonner, auch wenn Sie nicht Mitglied eines Vereins sind.

Knapp 100 Teilnehmer traten in Zweier-Mannschaften gegeneinander an: In fünf Runden von jeweils einer Stunde Dauer kämpften sie um den begehrten Titel. Beim Boule oder Pétanque werden 650 bis 800 Gramm schwere Eisenkugeln (französisch: Boules) aus sechs bis zehn Metern Entfernung möglichst nah an das Schweinchen gelegt - so heißt die Zielkugel.

"Oder die gegnerischen Kugeln werden mit einem gezielten Wurf von dort weggeschossen", sagte Guntram John, Präsident der Altstadtfreunde.

Bonn ist so etwas wie eine Boule-Hochburg: In Godesberg entstand bereits in den 60er-Jahren der erste Verein und die Altstädter sind nicht nur der größte Verein der Stadt, sondern auch Nummer zwei in NRW. "In Deutschland ist die Spielerstruktur aber eine ganz andere als im Ursprungsland Frankreich", erläuterte John am Rande des Wettbewerbs: "Dort spielt man nachmittags und dementsprechend finden sich dort neben Nachtarbeitern wie Gastronomen und Bäckern viele Senioren oder auch Arbeitslose."

Die Bonner treffen sich abends, und das Durchschnittsalter der Spieler ist dementsprechend niedriger.

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