Stadtverwaltung soll Umsetzungsplan vorlegen Fünf Millionen Euro für Bonns Klimapaket

Bonn · Die Stadtverwaltung hat Maßnahmen erarbeitet, mit denen sie bis 2035 klimaneutral werden will. Fünf Millionen Euro stehen dafür im Doppelhaushalt 2021/2022 bereit.

Sommerhitze in Bonn: Das Thermometer am Gebäude der Vereinten Nationen zeigt 42 Grad. Um solche Extreme zu vermeiden, hat die Stadt ein umfangreiches Klimapaket verabschiedet.

Sommerhitze in Bonn: Das Thermometer am Gebäude der Vereinten Nationen zeigt 42 Grad. Um solche Extreme zu vermeiden, hat die Stadt ein umfangreiches Klimapaket verabschiedet.

Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Die Stadtverwaltung hat Maßnahmen erarbeitet, mit denen sie bis 2035 klimaneutral werden will. Zu dem 150 Punkte umfassenden Programm gehören unter anderem die energetische Sanierung städtischer Gebäude, mehr Solardächer und die Entsiegelung von Flächen in der Stadt.

Der Hauptausschuss hat das Konzept vorige Woche stellvertretend für den Stadtrat beschlossen und fünf Millionen Euro im Doppelhaushalt 2021/2022 freigegeben. Damit kann die Kommune erste Schritte finanzieren oder in vertiefte Planungen einsteigen.

Auf Antrag der Ratskoalition aus CDU, Grünen und FDP beauftragte der Hauptausschuss die Stadtverwaltung allerdings, zeitnah ein Gesamtkonzept vorzulegen. „Die Einzelmaßnahmen sind in einem auf Klimaneutralität bis 2035 ausgerichteten Umsetzungsplan einzubetten, der sowohl die Operationalisierung als auch die Finanzierung beschreibt“, heißt es in dem Beschluss. Der Plan soll mit Zielkorridoren für die Kohlendioxid-Minderung hinterlegt werden, zunächst im Zweijahresrhythmus für die ersten sechs Jahre.

Eine Bürgerbeteiligung soll die Klimaschutzprojekte begleiten. Die Leitstelle Klimaschutz in der Verwaltung soll mehr Personal erhalten. Der Ausschuss beauftragte Oberbürgermeister Sridharan, sich beim Deutschen Städtetag dafür einzusetzen, Klimaschutz zur kommunalen Pflichtaufgabe zu erklären.

„Wir müssen von Lippenbekenntnissen zu Aktionen kommen“, erklärte Grünen-Fraktionssprecherin Brigitta Poppe-Reiners in der Sitzung. Michael Faber (Linke) hielt mit der Forderung „Umweltspuren statt Sonntagsreden“ dagegen und kritisierte, der Beschluss sei zu unkonkret. Seine Fraktion stimmte ebenso wie der Bürger Bund und die Allianz für Bonn mit Nein. Der Rat hatte 2019 für Bonn den Klimanotstand erklärt.

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