Bezirksvertretung Bad Godesberg Kleines Theater soll Theater bleiben

Bad Godesberg · Die Zukunft des Mitte 2019 von der Schließung bedrohten Kleinen Theaters ist diesen Mittwoch Thema in der Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg. Als Nachfolger von Intendant Walter Ullrich sind ein Kölner Ensemble und das Bonner Euro Theater Central im Gespräch.

Die CDU-Fraktion will von der Verwaltung wissen, welche kulturelle Nachnutzung des städtischen Baudenkmals im Kurpark denkbar sei, wenn Walter Ullrich, der dienstälteste Theaterintendant Deutschlands, Gründer und langjähriger Leiter des Kleinen Theaters im Park, 2019 nach über 60 Jahren in den Ruhestand geht.

„Wir wünschen, dass das Gebäude denkmalgerecht erhalten und gepflegt sowie, wenn irgend möglich, aufkommensneutral kulturell weitergenutzt wird“, sagt Philipp Lerch. Die CDU habe mit dem Kulturdezernenten schon mehrere erfolgreiche Gespräche geführt. „Wir sind zuversichtlich, dass das Kleine Theater gerettet wird und auch in Zukunft einer kulturellen Nutzung zugeführt werden kann.“

Für die Stadt sind künftig sehr wohl kulturelle Nutzungen denkbar, „mit denen die Kultureinrichtung ohne eine institutionelle Förderung seitens der Stadt Bonn nachhaltig betrieben werden kann“. Denn gemäß dem vom Rat beschlossenen Haushaltssicherungskonzept bis 2024 ende die bisherige Förderung von 80 000 Euro pro Jahr für das Kleine Theater mit Ablauf des Mietvertrages im Sommer 2019. „Die Verwaltung führt im Mai erste Gespräche mit Interessenten über eine mögliche kulturelle Nachfolgenutzung des Kleinen Theaters ab 2019/20.“ Über die Ergebnisse werde man die Bezirksvertretung und den Kulturausschuss informieren.

Wie berichtet, hat eine Bürgergruppe dem Kulturdezernenten ein Konzept zur Rettung der 1958 in Godesberg gegründeten Kleinbühne übergeben. Es stehe als zukünftiger Theaterleiter auch eine Persönlichkeit zur Verfügung, die schon über zehn Jahre ein Privattheater geführt habe, erläuterte das Theater-Chef Ullrich.

Die Nachfolge sei für das Kleine Theater also gesichert. Die Gruppe sei aber erst bereit, an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn die Stadt über das Konzept beraten habe. Marc Hoffmann, Vize-Stadtsprecher, präzisiert dem GA gegenüber, dass die Stadt nach der Kontaktaufnahme des Kleinen Theaters Mitte März weitere Gespräche geführt habe, auch „mit einem interessierten Kölner Ensemble“. Außerdem habe das Euro Theater Central sein Interesse signalisiert. Der städtische Haushalt sehe allerdings ab 2020 auch für diese Kultureinrichtung keine Zuschüsse mehr vor.

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