Bonner Politik entscheidet sich für Oppermann Kleines Theater in Bad Godesberg ist wohl gerettet

Bonn · Das Kleine Theater in Bad Godesberg ist wohl gerettet. Kulturausschuss und Bezirksvertretung haben sich am Mittwoch in nichtöffentlicher Sitzung für Frank Oppermann entschieden.

Das Hickhack um das Kleine Theater in Bad Godesberg hat offenbar ein Ende. Der Kulturausschuss hat sich am Mittwoch in einer gemeinsamen nichtöffentlichen Sitzung mit der Bezirksvertretung Bad Godesberg für den Theatermann Frank Oppermann als künftigen Betreiber des Kleinen Theaters ausgesprochen. Bereits nächste Woche will die Verwaltung mit Oppermann den Vertrag aushandeln, hieß es am Abend.

Bis auf die FDP hatten alle Fraktionen für Oppermann gestimmt, erfuhr der GA weiter. Die FDP hatte, wie berichtet, ihr Nein bereits im Vorfeld der Sitzung angekündigt und angeregt, das Kleine Theater in ein Heimatmuseum für Bad Godesberg umzuwandeln. Oppermanns bisheriger Mitbewerber, der frühere Generalintendant Klaus Weise, hatte sein Angebot zurückgezogen (der GA berichtete).

Oppermann selbst war für den GA am Mittwochabend nicht zu erreichen. Er war nach der Sitzung, auf der er noch einmal ausführlich sein Konzept vorgestellt hatte, nach Köln geeilt, wo er einen Bühnenauftritt hatte. Nach bisherigem Stand muss Oppermann der Stadt unter anderem eine Pacht von 16 400 Euro im Jahr zahlen. Auch hat der Theatermann zugesagt, das Haus sanieren zu wollen. Einen Sanierungsplan wolle er bis Ende Juni 2020 erarbeiten. Unterm Strich gehe Oppermann von einem ausgeglichenen Ergebnis aus – obwohl sein Plan keine Zuschüsse vorsieht.

Intendant Walter Ullrich, der das Theater nach 60 Jahren im Sommer abgeben will, hat bisher rund 120 000 Euro jährlich an Zuschüssen von der Stadt Bonn und des Landes NRW erhalten. Die städtischen Zuschüsse in Höhe von 80 000 Euro sind ab der nächsten Spielzeit gestrichen. Ob das Land weiter zahlt, ist abzuwarten. „Ich habe durchaus signalisiert bekommen hat, dass eine Zuschusszahlung ohne Beteiligung der Stadt erfolgen könne“, hatte Oppermann dem GA im Vorfeld der Entscheidung gesagt.

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