Aktion der DHL-Mitarbeiter Kleidung für Wohnungslose und Bedürftige

Bonn · Von Schreibtischtätern zu Engeln in Gelb: Mitarbeiter der DHL öffneten am Dienstag die Pforten zu einem Open-air-Streetstore an der City Station der Caritas in der Thomastraße.

Viktor Komm hilft Alois Kuhn bei der Suche nach einer Hose.

Viktor Komm hilft Alois Kuhn bei der Suche nach einer Hose.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Streetstore ist eine Art Flohmarkt, auf dem sich Wohnungslose und Menschen mit einem geringen Einkommen umsonst mit Kleidung und Essbarem eindecken können.

Die Aktion fand im Rahmen des „Global Volunteer Day“ der DHL statt, bei dem der Konzern seine Mitarbeiter einmal jährlich zu ehrenamtlichen Engagement aufruft. Mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen hob Alois Kuhn eine Cordhose und eine fast neuwertige Jeans in die Luft. „Passt“, meinte er freudig und packte seine beiden neuen Hosen in einen sichtlich betagten Jutebeutel. Der 65-Jährige lebte lange Zeit auf der Straße, bezieht seit Kurzem eine kleine Rente und freute sich daher umso mehr über das Angebot. „Früher habe ich als Schlosser im Heizkraftwerk Venusberg gearbeitet“, sagte Kuhn. „Doch dann wurde ich krank, verlor meinen Job, konnte die Miete nicht mehr zahlen und wurde aus meiner Wohnung geworfen.“

Fünf Jahre war er obdachlos, bis er mit Hilfe der Caritas eine neue Wohnung fand. „Jetzt geht es mir gut“, so Kuhn. „Trotz allem habe ich wenig Geld, die Idee der DHL-Mitarbeiter finde ich sehr gut. Das ist eine echte Hilfe.“ Ausgedacht haben sich die Aktion Viktor Komm und Heiner Lohmeier vom Filialmanagement des Paketriesen. „Wir haben in unserem Unternehmen zu Kleiderspenden aufgerufen und diese im Post Tower gesammelt“, erklärt Komm. „Insgesamt sind rund 1000 Kleidungsstücke zusammengekommen, die wir mit einem Lastwagen zum Streetstore gebracht haben.“

Hier darf sich jeder drei Teile aussuchen. „Bei einem Vierten sagen wir aber auch nicht nein“, so Komm. „Von Hosen, Hemden über Unterwäsche ist bis zur Winterjacke alles dabei.“ Die Aktion wurde laut Komm und Lohmeier bewusst in den September gelegt, um die Wohnungslosen richtig für den nahenden Winter auszustatten. Nach Beendigung würden alle übrig gebliebenen Spenden an die Kleiderkammer der Caritas weitergegeben. Ein weiterer Partner war die Supermarktkette Rewe, die Nahrungsmittel im Wert von 500 Euro beigesteuert hat.

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