Treffen des "Netzwerks Schreibwelt" Kinder- und Jugendautoren in Bonn

BONN · 20 Kinder- und Jugendbuchautoren des „Netzwerks Schreibwelt“ haben sich in Bonn getroffen. Sie sind alle Mitglieder im "Netzwerk Schreibwelt", das derzeit in Bonn tagt.

 Die Kinder- und Jugendbuchautorin Judith Le Huray aus Baden-Württemberg liest aus ihrem Roman „Ich – einfach tierisch“.

Die Kinder- und Jugendbuchautorin Judith Le Huray aus Baden-Württemberg liest aus ihrem Roman „Ich – einfach tierisch“.

Foto: Alexander Grantl

Marvin hat einen Fahrradunfall im Wald, wird ohnmächtig und, als er wieder aufwacht, ist er ein Hund – das ist Thema des Kinder- und Jugendromans „Ich – einfach tierisch“. Die Zuhörer gestern in der Jugendbibliothek im Haus der Bildung fanden es sehr amüsant. Dort hatten die Autorin Judith Le Huray und acht weitere Kinder- und Jugendbuchautoren Auszüge aus ihren Büchern vorgelesen. Sie alle sind Mitglieder im „Netzwerk Schreibwelt“, das derzeit in Bonn tagt.

„Unser Netzwerk hat etwa einhundert Mitglieder im ganzen deutschsprachigen Raum“, erklärte Iris Schürmann-Mock aus Bornheim. Die 70-Jährige hatte die Tagung von „Schreibwelt“ mit organisiert. Ungefähr 20 Autoren aus dem Netzwerk nehmen daran teil. „Schreibwelt ist einer der Gründe, warum wir das Internet gut finden“, so Schürmann-Mock. Hauptsächlich tauschen sich die Autoren nämlich online, in einem Forum aus. „Wir treffen uns aber auch auf Messen, Workshops oder eben auf dieser Tagung.“

Yvonne Struck ist aus Kleve angereist. „Als Autorin arbeitet man meistens alleine zu Hause am Schreibtisch und ist etwas isoliert“, sagte die 40-Jährige. Vielen fehle der Austausch mit Kollegen: „Es ist total wichtig, dass man aus dieser Isolation herauskommt. Dabei hilft eine Plattform wie Schreibwelten.“. „Mir hilft es zudem, Inspirationen zu finden“, sagte Karolin Küntzel aus München. „Wenn man mal nicht weiterkommt, kann man gegenseitig über die Projekte sprechen.“ Sie habe im Netzwerk schon viel Unterstützung erlebt. Auch Kontakte zu Verlagen würden dort vermittelt. Die 53-Jährige hat etwa 60 Bücher geschrieben, darunter aber auch Literatur für Erwachsene.

Die Mitglieder im Netzwerk seien alle professionelle Autoren, erklärte Schürmann-Mock. „Nicht alle können das Schreiben aber hauptberuflich ausüben, das lässt auch leider oft die finanzielle Situation nicht zu.“ Wenn es dann doch einmal Grund zur Freude gibt, werde auch diese online ausgetauscht: „Wir haben in unserem Forum eine Freu- und eine Frustgruppe“, sagte Yvonne Struck. „Wir lassen die anderen also an Erfolgen und Misserfolgen teilhaben.“ Ansonsten tauschen sich die Kinder- und Jugendbuchautoren im „Netzwerk Schreibwelten“ auch über ganz praktische Fragen aus: „Auf der einen Seite“, so Schürmann-Mock, „geht es um Dinge wie Verträge und Verlage. Aber wir haben auch Gruppen, in denen es um Plots, also Inhalte geht.“

Auf der Tagung in Bonn stehe ein allgemeiner Austausch im Vordergrund, erläuterte Schürmann-Mock. „Aber wir haben auch einen Referenten zum Thema Verlagsrecht gehört.“ Neben der Lesung im Haus der Bildung ist auch ein Stadtrundgang geplant, die meisten Autoren kommen schließlich aus ganz Deutschland.

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