Frankreichs Umweltministerin in Bonn Keine Zeit für einen Ausflug in die Stadt

Bonn · Antrittsbesuch der französischen Umweltministerin Ségolène Royal beim UN-Klimasekretariat: Leider gab es am Montag keine Chance für Bonn, sich zu präsentieren. In der straffen Tagesordnung der Ministerin war keine Frischluftpause vorgesehen.

 Bei ihrem gestrigen Antrittsbesuch beim UN-Klimasekretariat in Bonn stimmten Ségolène Royal (l.) und Christiana Figueres die anstehende Tagesordnung ab.

Bei ihrem gestrigen Antrittsbesuch beim UN-Klimasekretariat in Bonn stimmten Ségolène Royal (l.) und Christiana Figueres die anstehende Tagesordnung ab.

Foto: UN-Klimaschutzsekretariat

„Unfortunately no time“, bedauerte sie. Doch die Aussicht aus dem UN-Hochhaus auf den Rhein habe sie inspiriert. Und wenn sie im April das nächste Mal wieder in Bonn ist, wolle sie mit ihrer gesamten Entourage Fahrräder ausleihen und durch das Rheintal fahren.

Royal wurde unlängst vom französischen Staatspräsidenten François Hollande zur COP21-Vorsitzenden berufen. COP21 ist die Abkürzung für „21st Conference of the Parties“ (Konferenz der Vertragsparteien). Die Vorsitzende der Klimakonferenz löst in dieser Funktion den früheren französischen Außenminister Laurent Fabius ab, der Verfassungsgerichtspräsident wurde. Ein Leitsatz des gestrigen Treffens mit der Exekutivsekretärin des Klimaschutzsekretariats, Christiana Figueres, war, dass den Worten Taten folgen müssen.

Royal unterstrich die Notwendigkeit anhaltender Impulse, um das historische Klimaabkommen, das im Dezember 2015 in Paris geschlossen wurde, zeitnah umzusetzen. Sie lobte das Verdienst der Regierungsvertreter bei den Klimaverhandlungen von Paris und fügte hinzu: „Ich bin mir aber auch der beispiellosen Impulse bewusst, die aus der Zivilgesellschaft kommen, die zur allgemeinen Mobilisierung beitragen und praktische Lösungsansätze bieten.“ Royal und Figueres schienen zufrieden mit der ersten Zusammenkunft und ließen keinen Zweifel, dass am Ende der straff getakteten Agenda handfeste Ergebnisse stehen sollen.

„Royals Meisterschaft im weltweiten Klimaschutz ist gerade in diesem Jahr besonders wichtig, wenn die Regierungen daran arbeiten, das Pariser Abkommen schnellstmöglich und in vollem Umfang umzusetzen“, betonte Figueres. „Die Unterzeichnung am 22. April ist ein wichtiger Schritt.“ Die nächste große Klimakonferenz findet von 16. bis 26. Mai 2016 in Bonn statt.

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