Debatte zur Verkehrssicherheit Keine runden Trixi-Spiegel für Bonner Straßen

Bonn · In Bonn werden keine Exemplare der runden Trixi-Spiegel an wichtigen Straßenkreuzungen installiert. Die Stadtverwaltung sieht den Einsatz kritisch, die Spiegel seien kein leitendes Element der Verkehrsordnung.

 20.06.2019, Niedersachsen, Göttingen: Ein Trixi-Spiegel für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ist an einer Ampel befestigt. Die Verkehrsspiegel erweitern das Sichtfeld vor allem für LKW- und Busfahrer, wenn sie rechts abbiegen.

20.06.2019, Niedersachsen, Göttingen: Ein Trixi-Spiegel für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ist an einer Ampel befestigt. Die Verkehrsspiegel erweitern das Sichtfeld vor allem für LKW- und Busfahrer, wenn sie rechts abbiegen.

Foto: picture alliance/dpa

In Bonn werden keine Exemplare der runden Spiegel an wichtigen Straßenkreuzungen installiert. Die Stadtverwaltung sieht den Einsatz kritisch. In einer Stellungnahme, mit der sich der Planungsausschuss beschäftigte, begründet sie ihre Einschätzung damit, dass solche Spiegel, die Abbiege-Unfällen mit Radfahrern vorbeugen sollen, „kein leitendes Element der Straßenverkehrsordnung sind“. Abstände und Geschwindigkeiten würden verzerrt dargestellt.

Oliver Neitzel aus dem Planungsamt erklärte, sowohl Freiburg als auch der Rhein-Sieg-Kreis würden installierte Spiegel sukzessive wieder abbauen, weil ein positiver Nutzen nicht nachweisbar gewesen sei. Die Anschaffung kostet pro Spiegel rund 200 Euro, aber die Unterhaltung das Zehnfache. CDU, FDP, Allianz für Bonn und Bürger Bund Bonn lehnten den Ankauf einiger Exemplare, wie sie die Grünen vorgeschlagen hatten, ab. Für Trixi-Spiegel hatte sich die SPD stark gemacht. Die planungspolitische Sprecherin, Gabi Mayer, war von der Einschätzung der Stadt kaum überzeugt: „Die Verwaltung zeigt uns nur, was nicht geht.“ Auch ein Bürger hatte die Spiegel und Abbiegeassistenten in Lastwagen gefordert sowie ein Durchfahrtverbot für Lkw, die keinen solchen Assistenten haben. Ein Durchfahrverbot sei, so die Verwaltung, nicht mit den Vorschriften vereinbar.

Zur Kenntnis nahm der Ausschuss, dass Bonnorange drei Lastwagen mit Abbiegeassistenten ausgerüstet habe und die Nachrüstungen von 27 weiteren Lkw für 110.000 Euro prüfe, damit Fahrer Radler im toten Winkel besser wahrnehmen können. Im Juni war eine Radfahrerin auf einer Kreuzung der Bornheimer Straße von einem abbiegenden Lkw erfasst und tödlich verletzt worden.

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