Kommentar Keine neue Idee

Die Einführung zusätzlicher Beitragsstufen für die Kindertagesstätten war überfällig. Warum man diese wahrhaftig nicht neue Idee nicht längst in die Tat umgesetzt hat, ist angesichts der brisanten Haushaltslage der Stadt Bonn nicht zu verstehen.

Eine Million Euro, die die Verwaltung durch die Erhöhung der Beiträge für Eltern mit einem Gesamteinkommen von mehr als 85 000 Euro künftig im Jahr zusätzlich einnehmen will, sind kein Pappenstiel. Und es gibt sicher viele Eltern in den oberen Einkommensklassen, die dafür auch Verständnis haben werden - solange die Betreuungsqualität gewährleistet bleibt. Denn die Sätze werden auch in Zukunft im Vergleich zu einer privaten Betreuung moderat bleiben.

Ebenfalls nicht zu verstehen ist, warum die Beiträge für die offenen Ganztagsschulen pro Kind und Monat bei 150 Euro gedeckelt sind und kein Unterschied gemacht wird, ob das Jahreseinkommen der Eltern bei 50.000 oder 120.000 Euro liegt. Zumal gerade bei den OGS "der Baum brennt" und die Finanzierung dieses Angebots schon jetzt auf Kante genäht ist.

Jede weitere Tariferhöhung könnte die freien Träger dazu zwingen, die Betreuungszeiten zu kürzen. Das ist wirklich nicht im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wenn die Landesregierung meint, am besten seien die Plätze ohnehin kostenlos, dann muss sie auch sagen, wer das bezahlen soll. Oder Nägel mit Köpfen machen und echte Ganztagsschulen einführen.

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