Wegen Brückensanierung Kein Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen

Bonn · Die als Testlauf geplante Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf vier Bonner Hauptverkehrsstraßen auf Tempo 30 kommt erst einmal nicht. Nach dem Planungsausschuss beschloss auch der Hauptausschuss am Donnerstagabend, das in den betroffenen Stadtbezirken umstrittene Vorhaben zu vertagen.

"Damit ist Tempo 30 auf den Hauptverkehrsstraßen wohl beerdigt", meinte SPD-Ratsfraktionschefin Bärbel Richter verständnislos. Wie berichtet, wollte die Stadtverwaltung ab Frühsommer probeweise die Höchstgeschwindigkeit auf der Königswinterer Straße in Beuel, der Servatiusstraße in Bad Godesberg, der Straße Auf dem Hügel in Endenich und An der Josefshöhe in Auerberg jeweils in Teilabschnitten reduzieren. Dabei geht es vor allem um eine gewünschte Lärmreduzierung und nur nebensächlich um den Verkehrsfluss und mehr Sicherheit.

Ein Thema, das auch innerhalb der schwarz-grünen Ratsmehrheit strittig war, denn die CDU lehnt die Temporeduzierung nach wie vor ab, wie Fraktionsgeschäftsführer Georg Fenninger bestätigte.

Die SPD hatte sich stets dafür ausgesprochen, allerdings habe sie zunächst eine Reduzierung ab 22 Uhr empfohlen, sagte Richter. Grünen-Ratsherr Rolf Beu, dessen Fraktion bisher in allen Gremien für die Einführung der Temporeduzierung eingetreten war, verteidigte die Entscheidung, den Testlauf zu vertagen. Hintergrund seien vor allem die laufenden und noch geplanten Brückensanierungen mit der Folge, dass der Verkehrsfluss behindert werde. Sie sollen erst abgeschlossen werden. Andernfalls würden die Ergebnisse des Probelaufes verfälscht.

Die unterschiedlichen Abstimmungsergebnisse in den Bezirksvertretungen zeigten auch, dass es nach wie vor nicht einsichtig sei, warum die Verwaltung ausgerechnet diese vier Hauptverkehrsstraßen ausgewählt habe. "Dazu hatten wir einige Fragen, die aber bis heute nicht beantwortet wurden", sagte Beu. So habe er vielmehr den Eindruck, dass wahllos irgendwelche Straße gewählt wurden. "Beerdigt" sei das Projekt für ihn damit aber auf keinen Fall, versicherte er.

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