Arbeiten an Nordbrücke Kaum Hoffnung auf vierspurige Baustelle

BONN/REGION · Gute Nachrichten hören sich anders an: An einer zweispurigen Verkehrsführung während der Bauarbeiten an der Nordbrücke im kommenden Sommer führt praktisch kein Weg vorbei.

 Die Nordbrücke: Im nächsten Sommer wird sie sechs Wochen lang saniert.

Die Nordbrücke: Im nächsten Sommer wird sie sechs Wochen lang saniert.

Foto: Nicolas Ottersbach

Die Arbeiten seien zum Teil technisch so schwierig, dass während des geplanten sechswöchigen Austauschs der beiden Fahrbahnübergänge am Brückenbauwerk kein vierspurig geführter Verkehr möglich sei, meinte jedenfalls Baustellenkoordinator Mario Korte vom Landesbetrieb Straßen NRW im gemeinsamen Planungsausschuss der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises, der gestern tagte. Korte beschrieb die Schwierigkeiten:

Die Übergänge, die dafür sorgen, dass sich das Bauwerk je nach Temperatur ausdehnen und zusammenziehen kann, sind technisch komplizierte Konstruktionen. Die neuen sind sogenannte 19-schlaufige, lärmarme Schrägtraversen, die nur geschweißt werden können, wenn die Brücke nicht schwingt. Sollten Kreis, Stadt und die Politik auf einem vierspurigen Verkehr bestehen, so Korte, müsste man die Brücke im Endeffekt für mindestens anderthalb Wochen komplett sperren.

Die Statik der Brücke erlaubt keinen vierspurigen Verkehr auf einer Brückenseite. Ob das unter Umständen ginge, wenn man den Lkw-Verkehr sperrt, werde derzeit geprüft.

Die Rettungsgasse ist aus Sicht des Baustellenkoordinators anders nicht einzurichten.

Sowohl Bonns Stadtbaurat Werner Wingenfeld als auch Dieter Siegberg, Leiter des Straßenverkehrsamtes des Rhein-Sieg-Kreises, appellierten an Korte, dass ein Verkehr mit einer Spur in jede Richtung nur die Ultima Ratio sein dürfe. Die Zahlen zeigten, dass der Verkehr von sonst täglich fast 100.000 Fahrzeugen am Tag selbst während der Sommerferien nur unwesentlich geringer sei.

Tiefbauamtsleiter Peter Esch: "Das gibt das Chaos." Martin Metz (Grüne Rhein-Sieg) meinte bitter, da könne man die Brücke "gleich ganz dicht machen". Esch wies auf einen Hersteller hin, der die Übergänge auch kleinteilig herstelle, was Korte wusste. Seine Behörde prüfe wirklich alles Machbare: "Auch wir haben kein Interesse an einem Verkehrskollaps."

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