Restauranteröffnung in Bonn Kaspar-Brüder bieten "Casual Fine Dining"

BONN-CASTELL · Nach der Insolvenz des Restaurants "Elbe am Rhein" stand das Lokal unterhalb des Biergartens Schänzchen einige Zeit leer. Nun wagen Felix und Lukas Kaspar, die Söhne von Karin und Wolfgang Kaspar, die seit 25 Jahren an der Ecke zum Rosental Wirte sind und oben den Biergarten betreiben, einen Neuanfang: Die Brüder eröffnen heute das "kaspars" und wollen ihren Gästen dort feines Essen serveren.

Doch wie so oft: Bis die ersten Gerichte auf dem Gasherd stehen, ist noch eine Menge zu tun: Die Getränkelieferanten rücken an, manches Einrichtungsstück ist noch nicht an seinem Platz. Wieder einmal hat sich am Morgen ein Lastwagen in der engen Kurve unten am Rhein festgefahren, sodass drei Polizisten dem Fahrer aus seiner misslichen Lage helfen müssen. Zum Ambiente gehören auch großformatige Werke von GA-Fotograf Volker Lannert an den Wänden des Restaurants, in dem 47 Gäste Platz finden.

Das Team besteht aus fünf Leuten

Zunächst hatte die Familie geplant, das neue Lokal schon Ostern zu eröffnen. "Das war ambitioniert. Aber das Konzept wollte ausgearbeitet sein", sagt Lukas Kaspar. Die Brüder haben den Sommer über noch im Biergarten geholfen und an ihrem Businessplan gearbeitet. Der 26-jährige Lukas wird sich künftig um den Service kümmern, während sein drei Jahre jüngerer Bruder und Mitinhaber Felix Kaspar die Küche leitet. Das gesamte Team besteht aus fünf Leuten.

Neues Konzept - "Casual Fine Dining"

"Die Familie im Rücken zu haben, ist eine große Hilfe", sagen die beiden Jungunternehmer. Das sei ihnen gerade in den vergangenen Wochen bewusst geworden. Mutter Karin attestiert ihnen: "Ich habe da großes Vertrauen und keine Zweifel." Sie alle denken, dass für ihr Konzept in der Bonner Gastronomie genügend Platz ist. Felix Kaspar bezeichnet es als "Casual Fine Dining". Das bedeutet in etwa, dass man auch in Jeans edel essen kann.

Die Kaspars wollen eine "lockere, ungezwungene Atmosphäre" erzeugen, so der junge Koch, der nach dem Abschluss an der Gottfried-Kinkel-Realschule bei Steinheuers Restaurant "Zur Alten Post" in Heppingen in die Lehre gegangen ist. Vom Zwei-Sterne-Haus zog es ihn zu drei Sternen an den Tegernsee, wo Felix Kaspar im Restaurant Überfahrt bei Christian Jürgens viel gelernt, aber auch viel gearbeitet hat. Stationen waren noch einmal Steinheuers und dann 2014 das Reinstoff in Berlin.

Frisches Fleisch aus der Eifel

Felix Kaspar kocht gern mit französischen Produkten und bietet etwa eine Stopfleberterrine mit Powerade (Babyartischocken) und Sherry an. Es findet sich Hummer auf der Karte oder Seezunge mit Blumenkohl, Zwiebeln und Nussbutterschaum - das Lieblingsgericht seines Bruders, der sein Abitur am Beethovengymnasium machte, Jura und später Volkswirtschaftslehre studierte. Auch deutsche Elemente kommen auf den Teller, etwa lackierter Rehrücken. Das Fleisch liefert ein Jäger aus der Eifel. Die 60 Flaschen- und zehn offenen Weine kommen aus Deutschland, Frankreich und Österreich.

Die Öffnungszeiten des "kaspars": Mittwoch bis Sonntag ab 18.30 Uhr, Sonntag zusätzlich von 12 bis 15 Uhr.

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