SchülerSlams in Bonn Jetzt ist die "Masse" gefragt

BONN · Physik, Biologie oder Sprachwissenschaften können für Schüler schon ziemlich trockenen Stoff bedeuten. Aber dass man Wissenschaft auch anders "verkaufen" kann, das beweisen kurzweilige Shows - oder der SchülerSlam, den die Bonner "Trio Medien-Agentur für Wissenschaftskommunikation" im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hat.

 Der SchülerSlam fand zuletzt in der Otto-Kühne-Schule in Bad Godesberg statt.

Der SchülerSlam fand zuletzt in der Otto-Kühne-Schule in Bad Godesberg statt.

Foto: Trio Medien

"Die Idee dafür hatte ich schon lange, schließlich haben wir einige Schulen angesprochen und stießen gleich auf großes Interesse", sagte Uschi Heidel von der Agentur.

Und auch die Stadt Bonn leistete für die ersten beiden SchülerSlams einen finanziellen Beitrag. "Letztlich ist es ein Format, das doch in die Wissenschaftsstadt Bonn gehört", findet Heidel. Das Interesse für diese Reihe sei mittlerweile so groß, dass Heidel sie in Bonn zu einer festen Institution machen will. Aber dafür braucht sie Sponsoren.

"Wir wollen ja nicht einfach nur eine lustige Veranstaltung anbieten, sondern die Schüler - ob aktiv auf der Bühne oder im Publikum - sollen ja etwas davon haben", erklärte sie. So gehört zum Konzept, dass die slammenden Jugendlichen eine Schulung bekommen. Der Diplom-Psychologe und Profislammer Sebastian Bartoschek zeigt in Workshops, wie man sich und sein Thema am besten präsentiert.

Aber auch der Wettbewerb steht im Fokus. Denn beim SchülerSlam stehen nicht nur einzelne Schüler aus den Klassen 10 bis 13 in Konkurrenz zueinander. Es treten jeweils die Vertreter zweier Schulen im Kampf um die Gunst des Publikums an. Wer seine Inhalte am besten vermittelt, das entscheidet am Ende das Publikum.

Bei den letzten Veranstaltungen wurde so unterhaltsam Einsteins Relativitätstheorie erklärt, deutsche Sprichwörter auseinandergenommen oder die physikalischen Unmöglichkeiten von Stunts in James-Bond-Filmen berechnet.

3000 Euro brauchen die Initiatoren pro Veranstaltung. Zwei sind geplant, fehlen also 6000 Euro. "Wir wollen das Geld auf ebenso modernem Weg einholen, wie es das ganze Projekt ja auch ist, per Crowdfunding", so Heidel. Die "Finanzierung durch die Masse" erfolgt über die Webseite www.startnext.de.

Dort müssen die Spendensammler einen Betrag eingeben und haben 90 Tage Zeit, um die Summe zusammenzubekommen. Gelingt es nicht in dieser Zeit, so geht das Geld wieder zurück an die Spender. "Jeder kann mitmachen, und jeder Betrag ist willkommen", so Heidel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort