Labyrinth in der Rheinaue Jeder Dritte macht kehrt

BONN · Noch bis zum 8.September lockt das "weltgrößte mobile Labyrinth" wieder jeden Tag zahlreiche Besucher in die Rheinaue. Rolf Rau, Vorsitzender des Trägervereins Freies Förderwerk Bonn, zeigt sich mit der Resonanz bisher mehr als zufrieden.

 Wo geht's lang? Nicht alle Eingänge des Labyrinths führen zum Ziel. Im Hintergrund der sogenannte Lügenturm.

Wo geht's lang? Nicht alle Eingänge des Labyrinths führen zum Ziel. Im Hintergrund der sogenannte Lügenturm.

Foto: Barbara Frommann

"Wir haben noch nie so einen guten Start gehabt, wie in diesem Jahr", berichtet Rau, der sein Labyrinth seit 13 Jahren in Bonns größter Parkanlage aufbaut. Wegen des späten Ferienbeginns seien unglaublich viele Schulklassen gekommen, so Rau.

Aber auch für Kindergeburtstage ist das Labyrinth ein sehr beliebtes Ausflugsziel, zudem finden zahlreiche Familien und Großeltern mit ihren Kindern und Enkelkindern den Weg in die Rheinaue.

Sie alle stellen sich der Herausforderung, in möglichst kurzer Zeit den richtigen Weg zum Turm in der Mitte des 1800 Quadratmeter großen Labyrinths zu finden. Dabei kommt es insbesondere darauf an, sich von den Besuchern, die den Turm bereits erreicht haben, nicht in die Irre führen zu lassen.

"Kinder machen sich einen großen Spaß daraus, vom Ziel aus ihre Eltern in Sackgassen laufen zu lassen", weiß Rau, der wegen dieser falschen Tipps auch vom "Lügenturm" spricht.

Ambitionen, das Labyrinth einmal fehlerlos zu durchlaufen, sind hoch, weshalb so mancher immer wieder kommt. "Manche fragen schon nach einer Monatskarte", berichtet Rau. Doch so leicht wird es ihnen nicht gemacht: Das Wegenetz im Labyrinth wird einmal pro Woche verändert und der Schwierigkeitsgrad von Woche zu Woche angehoben.

Hierzu hat Rau einen Aktenordner voller Pläne mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten, die Wege im Labyrinth aufzubauen. Mittlerweile kann er genau einschätzen, wie viele Besucher an einer bestimmten Kreuzung den falschen Weg einschlagen.

Einige Stellen nennt Rau auch die "90:10-Kreuzungen", weil hier rund 90 Prozent aller Besucher immer falsch abbiegen. "Man muss höllisch aufpassen, dass man es den Besuchern nicht zu schwer und nicht zu leicht macht."

Etwa 70 Prozent schaffen es - teils mit viel Geduld - den Turm zu erreichen, rund 30 Prozent geben vorher auf. Das kann sich in den kommenden Wochen noch ändern, denn Raus Ziel ist es, das Labyrinth jede Woche schwerer zu gestalten.

Und falls es jemanden geben sollte, der sich dann immer noch unterfordert fühlt, darf er sich auf 2014 freuen: "Nächstes Jahr planen wir das Labyrinth um einen Ring zu vergrößern", kündigt Rau an. Die Verhandlungen mit dem Sponsor laufen bereits.

Preise und Spenden

Das 1800 Quadratmeter große Labyrinth in der Rheinaue ist noch bis zum 8. September täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren zahlen drei, Erwachsene 3,50 Euro. Familien zahlen mit ihren Kindern insgesamt 9,50 Euro.

Der Reinerlös kommt in diesem Jahr einem kulturellen Projekt in Bonn zugute. Seit der Eröffnung des Labyrinths im Jahr 2000 konnte bisher ein Erlös in Höhe von insgesamt 60 000 Euro für wohltätige Zwecke erzielt werden.

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