Die Bands spielten an dem Abend jeweils drei Sets aus ihrem Repertoire, unterbrochen von einer kleinen Pause. "Alles ist so abgestimmt, dass die Besucher nacheinander alle Konzerte besuchen können - ganz einfach mit den Linien 16 oder 66", sagte SWB-Pressesprecher Werner Schui. Den Musikern jedenfalls gefiel die Idee sehr gut.

"So etwas haben wir noch nicht gemacht, aber ist doch eine wunderbare Sache", sagte Max Schulze-Hennings, Bandleader von "Monkey Moyo". Die Kölner Jazzformation schaffte es direkt bei ihrem ersten Set, viele Fahrgäste zu überzeugen, ein wenig im großen Saal der Station Thomas-Mann-Straße zu verweilen. Aber auch Passanten, die in Eile waren, genossen den ungewöhnlichen Anblick. "Das ist schon sehr amüsant", sagte der 20-jährige David. "Jazz ist doch immer gut", fand er, obwohl er schnell weiter musste.

Bereits bei der Premiere von JazzTube im vorigen Jahr habe sich schnell eine Fangemeinde gebildet, so Schui. Das konnte man auch gestern wieder beobachten. Elisabeth Pick aus Bornheim ist zusammen mit zwei Freunden extra für JazzTube in den Bonner Untergrund gekommen, um auf "Konzerttournee" zu gehen, wie sie sagte.

Bis in den September läuft die Reihe der SWB, bei der an jedem letzten Freitag des Monats drei Bands auftreten. Die drei besten Gruppen, die das Publikum im Online-Voting bestimmen können, treten dann noch mal bei einem Abschlusskonzert am 18.Oktober im Landesmuseum auf.

Das ganze Programm unter www.jazztube-bonn.de.