WCCB Investor will Millionen von der Stadt

BONN · Die 1. Zivilkammer am Landgericht Bonn hat am Mittwoch eine Klage gegen die Stadt Bonn bezüglich des World Conference Centers Bonn (WCCB) abgewiesen. Das bestätigte Landgerichtssprecher Philipp Prietze dem GA.

Kläger war der Aachener Geschäftsmann Heinz-Dieter Kals. Er hatte 2005 seinen Hut als einziger Investor für das WCCB in den Ring geworfen und damals von der Stadt Bonn einen Projektvorvertrag erhalten. Kals holte kurz darauf den späteren WCCB-Investor Man-Ki Kim und dessen Firma SMI Hyundai Corporation mit ins Boot.

Ein gemeinsamer Bekannter hatte sie einander in Washington vorgestellt. Doch dann war Kals plötzlich außen vor: Den alleinigen Zuschlag bekam bekanntlich Kim als angeblich potenterer Investor. Kim ist inzwischen wegen schweren Betruges verurteilt und sitzt im Gefängnis. Einer eigentlich vor wenigen Tagen geplanten Abschiebung des Häftlings kam ein Haftantrag des WCCB-Insolvenzverwalters zuvor.

Wegen angeblicher Verletzung des Rahmenvertrags hatte Kals im vorigen Jahr vor dem Landgericht 3,5 Millionen Euro Schadenersatz von der Stadt gefordert.

Doch bereits beim Gütetermin Anfang Januar räumte ihm das Gericht wenig Erfolgsaussichten ein. Kals habe damals kurz vor Ablauf der Frist für den Vorvertrag keine Finanzierung vorweisen können. Und es habe keine Verpflichtung der Stadt gegeben, ihn als Investor zu nehmen, so der Richter. Weil die Vertreter der Stadtverwaltung Bonn den Vorschlag, freiwillig etwas an Heinz-Dieter Kals zu zahlen, strikt ablehnten, kam es jetzt zum Urteilspruch.

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