Arbeiten am Hauptbahnhof Investor sieht Hoffnung für Radstation

BONN · Handlungsbedarf im und um den Bonner Hauptbahnhof herum gibt es genügend: Ein undichtes Dach der Bahnsteighalle, das Fahrgäste und ihr Gepäck im Regen stehen lässt, ein Aufgang aus der nördlichen Bahnsteigunterführung zur Quantiusstraße, bei dem die Fertigstellung seit Monaten stockt, ein sanierungsbedürftiges Parkhaus, das abgerissen und neu gebaut werden soll.

Und schließlich: Auf dem südlich zur Poppelsdorfer Allee gelegenen Baufeld, auf dem ursprünglich ein Ärztehaus, dann ein Studentenwohnheim errichtet werden sollte und in das die Fahrradstation integriert werden soll, ist auch noch kein Baubeginn erkennbar.

"Eigentlich waren für Ende 2013 vorbereitende Maßnahmen zur Dachsanierung vorgesehen", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Anfrage. Denn für die umfangreichen Arbeiten sollte ein Gerüst aufgestellt werden, für das ein Fundament notwendig schien.

"Dem ist aber nicht so, so dass sich ein anderer Ablauf ergibt. Es wird deshalb auch weniger Einschränkungen im Bahnverkehr geben", so die Sprecherin, die den Beginn der Arbeiten für das "zweite Quartal 2014" ankündigte. Wie berichtet, will dann auch die Telekom die Arbeiten nutzen, um notwendige Leitungen für ein WLAN-Netz im Hauptbahnhof zu verlegen. Und was ist mit den Planungen im Süden des Bahnhofs?

Die DB Station & Service AG habe zwar beim Eisenbahnbundesamt beantragt, die Fahrradstation zeitweise in das Parkhaus Quantiusstraße zu verlegen, damit ein Investor auf dem Areal seine Baupläne umsetzen kann. "Aber wir sind nach wie vor mit allen beteiligten in Gesprächen - insbesondere mit dem Investor", so die Bahnsprecherin. Alles hänge von dem Bauherrn ab.

"Es hat Verzögerungen gegeben", gibt Detlev Klaudt von der Projektgesellschaft Quantiusstraße im Gespräch mit dem General-Anzeiger zu. "Aber jetzt ist Licht am Ende des Tunnels. Der Zug fährt jetzt ab." Mehr wolle er zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht sagen, so der Investor.

Die in Containern und einem Zelt untergebrachte Fahrradstation soll nach den bisherigen Plänen in das Erdgeschoss des neuen Studentenwohnheims einziehen, muss aber zunächst noch mal umziehen. Im Planungsausschuss wurden die Provisorien kürzlich vorgestellt: Um dem heutigen Platzbedarf der Fahrradstation zu entsprechen, sollen insgesamt 18 Container vor und in dem Parkhaus aufgestellt werden. Während die Fahrradstellplätze und fünf Container für Werkstatt und Lager im Parkhaus untergebracht werden sollen, sieht die Planung 13 Container für Büros, Aufenthalts- und Sozialräume sowie Lager vor dem Parkhaus entlang der Quantiusstraße, teilweise doppelstöckig, vor.

Wie berichtet, musste die Stadt Bonn dem Betreiber der Radstation, dem Caritasverband, bereits 2012 zusätzlich 86 600 Euro zur Verfügung stellen, da der Betrieb der Radstation trotz eines Zuschusses von jährlich 173.200 Euro wegen des Provisoriums nicht mehr zu gewährleisten war. Die Caritas klagt schon seit langem, dass sie mit den derzeit zur Verfügung stehenden 320 Fahrradstellplätzen nicht auskomme, um wirtschaftlich profitabel arbeiten zu können. Für die Zukunft sind 550 Plätze geplant.

Die Machbarkeitsstudie für das sogenannte Haus der Sicherheit, das im Norden des Bahnhofareals neugebaut werden soll, erwartet die DB indes noch in diesem Jahr, so die Sprecherin. Wie berichtet, sollen Bundespolizei sowie die von Stadt und Landespolizei gemeinsam betriebene Anlaufstelle "GABI" aus dem Bonner Loch dort zusammengezogen werden. Der Neubau soll knapp fünf Millionen Euro kosten, die Planungskosten von insgesamt 375.000 Euro sollen jeweils anteilig getragen werden.

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