Kurz gefragt Interview mit Dirk Scharpenberg

Bonn · Dirk Scharpenberg, Inhaber des Herrenausstatters Baron & Earl in der Bonner Innenstadt, ist seit 32 Jahren Einzelhändler und Inhaber einer Agentur in Königswinter. Mit dem 53-jährigen Geschäftsmann sprach .

 Dirk Scharpenberg

Dirk Scharpenberg

Foto: Barbara Frommann

Sie nennen für Ihre Geschäftsaufgabe regionale Gründe. Welche sind das?

Dirk Scharpenberg: Es fehlen Parkplätze. Die Unigarage mit mehr als 400 Plätzen ist dauerhaft geschlossen, und nun ist auch noch die Markgarage zu. Diverse Baustellen, zum Beispiel in der Römerstraße, behindern die Erreichbarkeit der Innenstadt.

Scharpenberg: Das Internet trifft uns nur indirekt. Unser Kunde kauft generell gerne offline mit Beratung. Unser Sortiment ist kaum online erhältlich. Trotzdem mindert der Gebrauch des Internets die generelle Frequenz in der Stadt. Auch Online-Banking und andere Online-Services, zum Beispiel beim Bürgeramt, vermindern die sonst obligatorischen Stadtbesuche.

Scharpenberg: Sicher. Die über den Onlinehandel vermittelte Mentalität der ständigen Warenverfügbarkeit, der unendlichen Auswahl und die Möglichkeit der unbeschränkten Warenrückgabe kann der stationäre Handel aber nur bedingt leisten.

Scharpenberg: Ich sehe einen generellen, übergeordneten Trend zum Erleben - statt Haben. Die Bereiche Reisen, Unterhaltung und Gastronomie profitieren von der nachlassenden Begehrlichkeit von Besitz. Außerdem investieren die Menschen derzeit auch lieber ins Eigentum, Stichwort Betongold. Es gibt aber auch branchenspezifische Gründe.

Scharpenberg: Es gibt zu viel Ware im Textilmarkt, durch falsche Planung und Kommissionsgeschäfte mit Handelsketten. Konkurrenz sind auch die Outlets.

Scharpenberg: Es wird einen Frequenzverlust geben. Man muss deshalb das Potenzial ausschöpfen und besser vermarkten, etwa das Thema Beethoven, denn die Bonner Innenstadt ist attraktiv.

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