Kommentar zur Grundsteinlegung des GIZ International beachtet

Meinung | Bonn · Bonn kann in diesem Jahr zeigen, was es kann: erst der G-20-Gipfel, dann der Weltklimagipfel im November. Das Kongresszentrum WCCB muss seine Leistungsfähigkeit ebenso beweisen wie Hoteliers und Sicherheitsbehörden.

 Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der GIZ: (von links) Dorothee Fiedler,Marion Frank, Cornelia Richter, Franz-Josef Lersch-Mense., Hans-Joachim Preuß, Tanja Gönner und Christoph Beier.

Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau der GIZ: (von links) Dorothee Fiedler,Marion Frank, Cornelia Richter, Franz-Josef Lersch-Mense., Hans-Joachim Preuß, Tanja Gönner und Christoph Beier.

Foto: Barbara Frommann

Es sind aber nicht nur solche Großereignisse, sondern vor allem die vielen neuen Arbeitsplätze bei den Vereinten Nationen, den Dax-Unternehmen und den Bundeseinrichtungen, die das internationale Profil der Stadt schärfen. Bei der Grundsteinlegung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit war am Dienstag gar von der „Welthauptstadt für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ die Rede.

Hauptstadt – das hört man immer gerne am Rhein. Weltstadt – darüber kann man streiten. Die Infrastruktur – vor allem Schwimmbäder, Oper, Theater und städtische Hallen – ist marode, das Verkehrsnetz jetzt schon überlastet. Es gibt ein massives Ungleichgewicht zwischen den Hunderten Millionen Euro, die der Bund und private Unternehmen in den Standort Bonn investieren, und dem, was die klamme Stadt selbst zur Aufwertung beitragen kann.

Damit Bonn auch in Zukunft für hoch qualifizierte Arbeitskräfte und neue internationale Organisationen attraktiv ist, braucht es mehr als schicke Bürokomplexe. Auch Kinderbetreuung, Nahverkehr und Freizeitangebot müssen stimmen. Hier liegt die große Herausforderung für Politik und Verwaltung. Hauptstadt der Nachhaltigkeit: Wer diesem Titel gerecht werden will, muss auch unliebsame Entscheidungen treffen, um den Weg für Neues freizumachen – wie beim Votum für den Schwimmbad-Neubau im Wasserland geschehen. Auf erfolgreichem Strukturwandel darf man sich nicht ausruhen. Die Stadt muss jetzt Schritt halten.

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