Nachhaltigkeit und globaler Wandel Innovations-Campus Bonn stellt sich erstmals vor

Bonn · Nachhaltigkeit und globaler Wandel: Dies sind die Forschungsthemen des Innovations-Campus Bonn. Die Allianz aus sechs Institutionen stellt sich erstmals der Öffentlichkeit vor.

Der Innovations-Campus Bonn stellt seine Forschungsaufgaben vor: Sechs Institutionen beschäftigen sich damit, wie ein gutes Leben im Jahr 2050 aussehen könnte – wenn rund zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben werden.

Der Innovations-Campus Bonn stellt seine Forschungsaufgaben vor: Sechs Institutionen beschäftigen sich damit, wie ein gutes Leben im Jahr 2050 aussehen könnte – wenn rund zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben werden.

Foto: Barbara Frommann

Im Jahr 2050, haben kluge Köpfe errechnet, werden rund zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die werden alle essen, trinken und sicher leben wollen. In Bonn wird daran geforscht, wie das möglich gemacht werden kann.

Der Innovations-Campus Bonn (ICB) stellte sich am Dienstagabend im Universitätsclub der Öffentlichkeit vor. Die großen Forschungsthemen sind Nachhaltigkeit und globaler Wandel, geforscht werden soll lösungsorientiert, international, interfakultär und transdisziplinär.

Das bedeutet: Damit die Menschen auch in 30 Jahren noch „in den Grenzen des Erdsystems“ gut leben können, müssen sehr unterschiedliche Disziplinen zusammenarbeiten, erklärte Dirk Messner, Direktor des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit an der United Nations University. Dieses ist Mitglied der Bonner Allianz für Nachhaltigkeitsforschung, die den ICB unter Leitung von Jakob Rhyner, Professor für Globalen Wandel und Systemische Risiken, organisieren.

Zur Allianz gehören weiterhin das Bonn International Center for Conversion (BICC), das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE), die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Universität Bonn und das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF).

Geforscht werden soll zunächst in drei Richtungen: Wie beeinflussen Digitalisierung und künstliche Intelligenz Weltwirtschaft, internationale Arbeitsteilung, Gesellschaft, Politik, Ordnungssysteme und das Denken der Menschen? Wie geht man künftig mit Mobilität und Migration um? Und wie kann die Bioökonomie Produktion und Konsum von Nahrungsmitteln verändern?

Es ist sinnvoll, dieses Forschungsvorhaben in direkter Nähe zu den Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen und damit in Bonn anzusiedeln. Neben dem grundsätzlichen Nutzen der Arbeit des ICB sah Oberbürgermeister Ashok Sridharan auch einen großen Mehrwert für die Bundesstadt: „Durch den Innovations-Campus kann es gelingen, das bestehende Alleinstellungsmerkmal des Standortes zu schärfen und Bonn zu einem echten Hotspot und Global Player der Nachhaltigkeitsforschung zu machen.“

Auch Annette Storsberg, Staatssekretärin im NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft, sah Bonn auf einem guten Weg „zu einem internationalen Zentrum für Nachhaltigkeitsforschung“. Ziel sei auch, eine „zentrale internationale Anlaufstelle für die Forschung an den Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Globaler Wandel zu sein“ und eine „Denkfabrik, die auf Basis wissenschaftlicher Forschung, Entwicklung und Bewertung Konzepte erarbeitet, um Vorschläge für mögliche Strategien im Bereich der Nachhaltigkeit und des Globalen Wandels zu erhalten“.

Dafür gaben Land und Bund eine Anschubfinanzierung von 1,35 Millionen Euro über fünf Jahre. Bonn könne sich außerdem darüber freuen, dass Ministerpräsident Armin Laschet auch eine Akademie für internationale Politik in Bonn ansiedeln will.

Am Dienstagnachmittag wurden im Bonner Universitätsclub verschiedene Themen in Workshops behandelt. Abends gab es außerdem eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus dem „Club der Sechs“, wie Rhyner die Allianz nannte, zu der die Anwesenden Fragen über eine Homepage stellen konnten. Dabei wurde auch erklärt, dass das ICB als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft auftreten und Dialoge mit der Zivilgesellschaft führen will.

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