Winterdienst In den Bonner Silos lagern gut 1000 Tonnen Streusalz

BONN · Noch rieseln die bunten Blätter von den Bäumen, aber für Bonnorange beginnt am 1. November bereits die Wintersaison. Das bedeutet für Mitarbeiter Markus Krupp, dass er bereit sein muss, wenn es schneit oder friert.

 Der Schneepflug ist montiert: Markus Krupp steht mit dem Bonnorange-Laster auf Abruf bereit.

Der Schneepflug ist montiert: Markus Krupp steht mit dem Bonnorange-Laster auf Abruf bereit.

Foto: Stefan Knopp

Solche Tage beginnen für ihn und seine Kollegen dann um 4 Uhr morgens mit Präventivtouren mit den Salzstreufahrzeugen. "Ab einer gewissen Temperatur werden die Strecken grundsätzlich befahren", sagt er. Das ist ab unter sechs Grad Celsius der Fall. Ab drei Zentimetern Schnee kommt auch der Schneepflug zum Einsatz.

Wie arbeitsintensiv der Winter wird, kann bei der Bonner Abfallbeseitigungs- und Winterdienstanstalt natürlich niemand sagen. Man sei aber bestens vorbereitet, so Pressesprecherin Jasmin Mangold von Bonnorange. In den fünf Silos in der Stadt und dem Erdlager in Bad Godesberg lagern insgesamt gut 1000 Tonnen Streusalz, das meiste davon ist noch vom letzten Winter übrig.

Bei Dauereinsatz würde dies drei Tage reichen, um die wichtigsten Straßen in Bonn freizuhalten. Darüber hinaus habe man einen Nachschubvertrag über mindestens 1500 Tonnen. Mit Engpässen wie vor drei Jahren habe man nicht mehr zu rechnen - Winterdienst und Salzindustrie hätten dazugelernt, sagte Bonnorange-Geschäftsbereichsleiter Richard Münz.

Die Mitarbeiter seien gut geschult, und die neuen Fahrzeuge könnten Salzmengen nach Bedarf portionieren. 15 große Fahrzeuge für die Straßen hat Bonnorange, vier weitere sind für selbstständige innerstädtische Radwege - also solche markierten Wege, die sich die Fahrradfahrer nicht mit Fußgängern teilen müssen - und Parkplätze zuständig. Ein Telematik-System ermöglicht die gerichtsfeste Dokumentation von Fahrtwegen und verbrauchten Salzmengen.

117 Mitarbeiter kümmern sich wochentags von 4 bis 22.30 Uhr um die Straßen - im Notfall werde aber rund um die Uhr gearbeitet, so Mangold. Im Vordergrund stehen dabei die Straßen der Priorität 1: verkehrswichtige Straßen mit gefährlichen Stellen, unmittelbare Krankenhauszufahrten, Steigungsstraßen des ÖPNV und Ortsdurchfahrten klassifizierter Straßen.

Sie machen aus Sicht des Winterdienstes 322 Räumkilometer aus, das sind laut Münz etwa 15 Prozent des gesamten Straßennetzes. Sie könnten innerhalb von zwei Stunden freigeräumt sein. Die wichtigsten Radwege, etwa 80 Kilometer, werden ebenfalls freigehalten. Für den Winterdienst hat Bonnorange laut Mangold 950.000 Euro zur Verfügung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort