Möglichkeiten der Luftreinhaltung in Bonn In Bonn ist zu viel Stickstoffdioxid in der Luft

BONN · Feinstaub ist nicht mehr das große Problem. Aber bei Stickstoffdioxid werden oftmals die Grenzwerte nicht eingehalten. Die landesweite Statistik des Landesumweltmisteriums über die Luftqualität in NRW gilt auch für die Stadt Bonn, wie das Presseamt der Verwaltung jetzt mitteilt.

An den NRW-Messstellen an der Reuter- und Bornheimer Straße wurden 2014 im Jahresmittel 53 beziehungsweise 44 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft gemessen. "Damit liegen die Werte niedriger als in den vergangenen Jahren, aber weiterhin über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm", so Andrea Schulte vom Presseamt. Aber: An der Reuterstraße würden 53 Mikrogramm den niedrigsten gemessenen Wert seit Aufstellung des Luftreinhalteplanes im Jahr 2007 bedeuten.

53 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft

Die Schlussfolgerung der Verwaltung: Die umfangreichen Maßnahmen zur Senkung der Stickstoffdioxidbelastung, die auch zur Reduzierung der Feinstaubbelastung geeignet seien, würden Wirkung zeigen. Mehrere Faktoren spielen nach Angaben der Stadt eine Rolle:

  • Es wurde eine Umweltzone eingerichtet, die innerhalb der Fortschreibung des Luftreinhalteplans zum 1. Juli 2012 vergrößert und mehrmals verschärft worden ist. So dürfen beispielsweise seit dem 1. Juli 2014 - bis auf wenige Ausnahmen - nur noch Autos mit grüner Umweltplakette in die Umweltzone fahren. Davon waren vorigen Sommer rund 10 000 in Bonn zugelassene Fahrzeuge mit gelber Plakette betroffen. Außerdem ist die Reuterstraße für den Lastwagen-Durchgangsverkehr gesperrt.
  • Es gibt immer mehr Job-Ticket-Nutzer.
  • Maßnahmen zur Verkehrsverflüssigung greifen. Alle ergriffenen Maßnahmen haben als Ziele Klimaschutz, Nutzung regenerativer Energien sowie Förderung umweltverträglicher Verkehre.

Die bislang ergriffenen Maßnahmen reichen noch nicht

"Dennoch reichen die bisher ergriffenen Mittel - anders als bei der Aufstellung des Luftreinhalteplans vom zuständigen Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW prognostiziert - nicht aus, um überall in Bonn den Grenzwert einzuhalten", sagt Schulte.

Deshalb hatte die für die Aufstellung des Luftreinhalteplans Bonn zuständige Bezirksregierung Köln Ende Februar die Projektarbeitsgruppe für den Luftreinhalteplan erneut eingeladen, um weitergehende Möglichkeiten der Luftreinhaltung in Bonn zu prüfen. Sie kommt damit auch einer Forderung der EU-Kommission nach, die verstärkte Anstrengungen für die Luftreinhaltung anmahnt. Die Teilnehmer der Projektarbeitsgruppe diskutieren derzeit über diese Themen. bot

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