Maibaumstellen 2016 Im Schaltjahr stellen Frauen die Maibäume

Bonn · Die Mädels sind zwar nicht so geübt, halten sich aber für besonnener. Illegales Baumfällen wird geahndet und auch beim Transport ist die Polizei streng.

 Hauruck im Wald: Im Schaltjahr stellen Mädels ihrem Liebsten den Maibaum und ziehen die geschlagene Birke mit vereinten Kräften aus dem Wald.

Hauruck im Wald: Im Schaltjahr stellen Mädels ihrem Liebsten den Maibaum und ziehen die geschlagene Birke mit vereinten Kräften aus dem Wald.

Foto: Barbara Frommann

Eine frisch geschlagene Birke, buntes Krepppapier und ein rotes Pappherz zum Schmücken – fertig ist der Liebesbeweis für die Freundin. So will es der Brauch des Maibaumaufstellens. Doch dieses Jahr ist alles anders. Die glücklichen Adressaten heißen Max, Lucas oder Daniel. Denn es ist Schaltjahr. Jetzt sind die Frauen an der Reihe.

Gibt es einen Unterschied, ob Männer oder Frauen die Maibäumen stellen? Die 28-jährige Franziska aus Meindorf antwortet mit einem klaren Ja. Zwar hat sie ihrem Partner noch nie einen Maibaum gesetzt, dennoch kann sie sich vorstellen, dass bei den Mädels alles etwas chaotischer abläuft als bei den „geübten“ Jungs. Dass Männer sich deshalb partout besser anstellen, glaubt sie allerdings nicht. „Wir Frauen sind meistens besonnener“, ist sie überzeugt. Die 28-Jährige vermutet, dass vor allem die angebrachten Herzen den Unterschied machen werden. „Ich denke, dass Frauen mehr Wert darauf legen.“ Im Sommer werde sie heiraten. Deshalb wolle sie ihr Herz in den Farben der Hochzeitsdekoration gestalten, damit es bei der großen Feier noch einmal zum Einsatz kommen kann.

Ansonsten werde der Abend relativ entspannt ablaufen. Gemeinsam mit ihren vier Freundinnen wolle sie Bäume in Sankt Augustin, Geislar und Bonn-Kessenich aufstellen. Anschließend würden sie auf ein Fest in der Umgebung fahren, um in den Mai zu feiern.

Nach der Aktion gehen die Mädels entspannt feiern

Ganz anders verläuft der Abend bei Jenny, 24 Jahre. Sie ist im Januar von Holzlar nach Hangelar gezogen und will sich vor allem bei ihrem Freund bedanken. Der habe ihr bislang jedes Jahr einen Maibaum gestellt. Und weil Jenny derzeit schwanger ist, hat sie sich eine Alternative einfallen lassen. „Ich habe ein Herz aus Kreppband bestellt, damit mein Freund nicht leer ausgeht. Ich glaube, dass ihm das auch lieber ist, als wenn ich mit einem Baum ankäme “, sagt sie.

Ganz gleich, ob es sich um weibliche oder männliche Maibaumsteller handelt, die Untere Landschaftsbehörde der Stadt bittet sämtliche Freunde rheinischen Brauchtums, ihre Maibäume ausschließlich an den offiziellen Verkaufsstellen zu erwerben und die Birken nicht illegal in Wäldern, städtischen Parkanlagen oder entlang von Alleen zu fällen. Eine solche Aktion könne teuer werden. Mindestens 75 Euro Bußgeld fielen bei einer illegalen Baumfällung an. Wenn die Tat wiederholt begangen werde und je nachdem, wie viele Bäume gefällt würden, könnten bis zu 7500 Euro zusammenkommen.

Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft hat Standorte veröffentlicht, an denen ganz legal Maibäume erworben werden können. Verkaufsstellen für Birken gibt es unter anderem in Bonn, Alfter, Bornheim und Meckenheim. Außerdem gibt es die Möglichkeit, unter www.maibaumaktion.de wahlweise einen Maibaum per Taxi zu bestellen oder ihn am Bonner Münsterplatz abzuholen.

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