Neuer Ortsausschussvorsitzender in Kessenich "Ich will Ansprechpartner für alle werden"

KESSENICH · Frischen Wind will David P. Fischer in "seinen" Stadtteil bringen. Bei der Jahreshauptversammlung wurde der 38-Jährige jetzt zum neuen Vorsitzenden des Ortsausschusses (OA) Kessenich gewählt. Er tritt die Nachfolge von Elfriede Brach-Stein an, die als stellvertretende Schriftführerin im Vorstand bleibt.

 "Ich bin Wahl-Kessenicher und will nirgendwo anders mehr hin". Ortsausschussvorsitzender David P. Fischer.

"Ich bin Wahl-Kessenicher und will nirgendwo anders mehr hin". Ortsausschussvorsitzender David P. Fischer.

Foto: ga

Im Amt bestätigt wurden der stellvertretende Vorsitzende Adolf Vollberg und Schriftführer Wilfried Becker. Hermann Schildchen und Gabriele Langen sind Schatzmeister, Udo Laßlop und Wolfgang Döring Beisitzer. Der freiberufliche Informatiker Fischer kommt ursprünglich aus Jena und ist seit zehn Jahren in Bonn. "Ich bin Wahl-Kessenicher und will nirgendwo anders mehr hin", sagt er. Mit dem Ortsausschuss will er mehr an die Öffentlichkeit. "Die Zusammenarbeit ist sehr wichtig. Ich will aber auch zum Ansprechpartner für die Kessenicher werden."

Dafür sollte der Ortsausschuss zugänglicher werden, angefangen bei einer Homepage. Die soll kommen, vermutlich über die schon bestehende Internetseite www.bonn-kessenich.de. Diese Seite betreibt Fischer im Zusammenhang mit dem Infopoint, den er und einige andere an der Burbacher Straße betreuen. Dort ist er schon Ansprechperson, weshalb man ihn im Ort schon ganz gut kennt.

Sein besonderes Anliegen ist es, Bürger zu finden, die bereit sind, sich ehrenamtlich für den Stadtteil zu engagieren. Da sieht er Bedarf. "Ich merke es deutlich, wenn ich den Kessenicher Herbstmarkt organisiere." Da müsse er zunehmend auf Externe zurückgreifen, um Lücken im Straßenfest zu füllen. Die könnten kreative Kessenicher füllen. Darüber hinaus würde er einen grundsätzlichen Zusammenschluss von Vereinen und Bürgern begrüßen.

Die Lücken beim Herbstmarkt entstünden auch dadurch, dass Betriebe wegbrächen. Da spricht dann weniger der OA-Vorsitzende als der Infopoint-Betreiber, der auch einen guten Draht zur Kessenicher Geschäftswelt hat. Die Entwicklung im lokalen Einzelhandel sieht er zweigeteilt: "Wir haben eine gut funktionierende Pützstraße, aber auch immer mehr Leerstand oder Geschäfte, die weggehen und durch etwas anderes ersetzt werden." Ein Beispiel: Wo früher der Asia-Laden war, ist jetzt eine Kindertagesstätte. Aus Sicht des Einzelhandels ist das eine bedauerliche Entwicklung. Man habe auch den Weggang des Metzgers bemerkt, so Fischer. Da wünsche man sich in Kessenich einen Ersatz.

Was man dagegen nicht braucht, wird in einer Witzelei deutlich, die laut Fischer im Ort umgeht: "Was fehlt, sind eine Bäckerei, eine Apotheke und ein Friseur." In der Tat gibt es jetzt auf engem Raum noch fünf Bäckereien. Unerfreulich sei auch das Kneipensterben - in der Burbacher Straße ist aktuell nur das Kess geöffnet, Ostern öffnet immerhin Gabriel Struchs neue Gaststätte im ehemaligen Lindenhof.

Was ändert sich sonst noch in Kessenich? Momento Pizza muss aus seinen alten Räumen an der Burbacher Straße ausziehen - und zieht in der gleichen Straße dort ein, wo der Gemüseladen auszieht - die Betreiber konzentrieren sich auf ihr Stammgeschäft in Friesdorf. Ebenfalls an der Burbacher Straße hat das Modegeschäft Basic Räumungsverkauf. Einige Gerüchte, die in Kessenich umgehen, stimmen aber nicht: Sowohl der Schuhladen in dieser Straße als auch der Bioladen an der Hausdorffstraße dementierten, dass sie schließen.

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