Kommentar zur Bettensteuer Hoteliers als Eintreiber

Bonn · Vor dem Beethovendenkmal auf dem Münsterplatz posiert eine Gruppe Koreaner für ein Gruppenfoto, am Rheinufer gehen Touristen aus Spanien an Bord eines Ausflugsdampfers: Die Sommerferien locken derzeit wieder jede Menge Kurzurlauber aus aller Welt nach Bonn.

 Ein Zimmermädchen macht in einem Hotel das Bett. Als Erfinder der Bettensteuer gilt der frühere Kölner Stadtkämmerer und heutige NRW-Finanzminister Norbert Walter-.Borjans (SPD).

Ein Zimmermädchen macht in einem Hotel das Bett. Als Erfinder der Bettensteuer gilt der frühere Kölner Stadtkämmerer und heutige NRW-Finanzminister Norbert Walter-.Borjans (SPD).

Foto: picture alliance / dpa

Sohn Beethoven, das romantische Rheintal oder das Kunst- und Kulturangebot machen die Stadt zu einem beliebten Ziel. Dass solch ein Sightseeing-Trip nicht immer preiswert ist, das weiß jeder vor dem Kofferpacken. Da geht die seit einem Jahr zu entrichtende Bettensteuer eher unter.

Ärgerlich ist die Angelegenheit jedoch für die Hoteliers. Obwohl sie nicht steuerpflichtig sind, müssen sie die Last der Umsetzung tragen und die von der Stadt verordnete Abgabe „eintreiben“. Das Ausfüllen und Erklären der Formulare ist die eine Sache. Die andere ist, dass viele Reisende über die Zusatzkosten offenbar sehr verärgert sind und ihren Unmut an den Rezeptionisten auslassen. Die Mitarbeiter dort sind aber der falsche Adressat für ihren Unmut.

Wie teuer die administrative Arbeit rund um die Beherbergungssteuer wirklich ist, hat die Industrie- und Handelskammer untersucht. Wenn bei der Bettensteuer jeder eingenommene Euro Kosten von rund 48 Cent verursacht, dann sollte man die Umsetzung dieses Systems noch einmal gründlich überprüfen. Und: Einer Stadt, die mit ihrem internationalen UN-Standort wirbt, stünde es besser zu Gesicht, wenn die entsprechenden Formulare nicht nur in zwei Sprachen vorhanden wären.

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